Software made in Germany

Das „Bauchgefühl“ bei Software-Kauf und Datenhaltung

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Über die Kontakteverwaltung kann schnell auf relevante Informationen zugegriffen werden – beispielsweise „Aktivitäten“.
Über die Kontakteverwaltung kann schnell auf relevante Informationen zugegriffen werden – beispielsweise „Aktivitäten“.
(Bild: TecArt)

ITB: Zurück zum Kernsystem: Es gibt Basismodule für E-Mails, Kontakte, Termine, Aufgaben und Dokumente. Zusatz-Lösungen können modular angedockt werden. Wie umfangreich ist hierbei die Integrationstiefe in Hinblick auf Unternehmensprozesse? Haben Sie ein anschauliches Beispiel parat?

Christian Fischer: Beispielsweise können auf Basis unserer offenen Schnittstellen Telefonanlagen eingebunden werden. Entsprechende Konnektoren stehen auf einem TecArt-eigenen Marktplatz zur Verfügung, in dem Lösungspartner solche Erweiterungen anbieten können. In der Praxis steht hier meist ein konkretes Kundenprojekt Pate, zum Beispiel die Anbindung einer Starface-Voice-over-IP-Anlage. Erstellt einer unserer Partner eine entsprechende Lösung zur Anbindung, kann er diese über unseren Marktplatz für andere Projekte vermarkten. Oft drehen sich Zusatzlösungen aber auch um Anforderungen spezieller Branchen, für die wir mit Lösungspartnern zusammenarbeiten, die spezielle Kenntnisse und Kunden, etwa in der Baubranche haben.

ITB: Im Grunde treten Sie mit der Lösung auch als Konkurrent zu Microsofts Outlook und IBMs Lotus Notes in Erscheinung. Wie schlägt sich eine relativ kleine Firma aus Erfurt gegen Global Player mit großen Research-Abteilungen im Silicon Valley?

Christian Fischer: Natürlich stehen wir in Konkurrenz zu Konzernen wie Microsoft oder IBM, die ungleich mehr Marktmacht aufweisen. Es gibt aber gute Gründe, warum sich immer mehr Unternehmen für TecArt entscheiden. Einer davon sind die Kosten. In den vergangenen eineinhalb Jahren sind die Anfragen stark gestiegen, und man kann durchaus sagen, dass uns auch die Snowden-Enthüllungen zunehmendes Interesse beschert haben. Weiterhin stellen wir fest, dass Software von inhabergeführten Herstellern an Akzeptanz gewinnt.

ITB: Wegen der „Software made in Germany“-Thematik?

Thomas Fischer: Sagen wir mal so: Ein Firmensitz in Deutschland mit Datenhaltung in Deutschland sorgt vor dem Hintergrund der Patriot-Act-Problematik und dem breit diskutierten Thema „digitale Wirtschaftsspionage“ inzwischen bei vielen IT-Entscheidern für ein besseres Bauchgefühl.

ITB: Ein Rechtsstand in Deutschland mag hier von Vorteil sein. Aber von hundertprozentiger Sicherheit digitaler Daten kann inzwischen schlichtweg keiner mehr ausgehen.

Thomas Fischer: Da gebe ich Ihnen Recht. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgends. Auch nicht bei Alarmanlagen für ein Haus. Mal abgesehen davon, dass Notebooks irgendwo versehentlich liegen gelassen werden können, ist es inzwischen kein Geheimnis mehr, dass „Dienste“ auch Datenpakete über Infrastruktur-Knotenpunkte abfangen können, die im Netz unterwegs sind, sofern diese nicht verschlüsselt übertragen werden. Hier spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Cloud-Systeme handelt oder um Inhouse-Lösungen großer und weltweit bekannter Hersteller. Wie darüber hinaus allgemein bekannt wurde, werden bei transatlantischen Verbindungen sogar Unterwasser-Kabel angezapft. Dass sich die Welt inzwischen so darstellt, können wir nicht ändern. VPN-Verbindungen, SSL-Verschlüsselung, Firewalls, Penetrationstests sind hier die Standard-Antwort auf solche Herausforderungen, auf die auch TecArt setzt. Durch den Rechtsstand in Deutschland können wir zumindest nicht zur Zusammenarbeit mit besagten „Diensten“ gezwungen werden.

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr zur Partner-Strategie von TecArt.

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