Digitale Prozesse unterstützen Environmental Social Governance Nachhaltigkeit in Arbeitsabläufen umsetzen – Am besten sofort!

Von Robert Rosellen*

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Kurz vor dem Ausbruch der Pandemie deckte die britische Zeitung The Guardian auf, dass ganze 20 Unternehmen ein Drittel der gesamten weltweiten CO2-Emissionen ausstoßen.

Noch ist es Zeit, die Reißleine zu ziehen: In Sachen Klimaschutz und nachhaltigen Wirtschaftens können Unternehmen so einiges beitragen.
Noch ist es Zeit, die Reißleine zu ziehen: In Sachen Klimaschutz und nachhaltigen Wirtschaftens können Unternehmen so einiges beitragen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Das ist eine schockierende Feststellung. Auch wenn die Zahlen im Zuge der Pandemie im Einzelnen etwas gestiegen oder gefallen sein mögen, bleibt eines klar: Die Wirtschaft hat zum Verfall unserer Umwelt beigetragen und muss eine Schlüsselrolle bei deren Wiederherstellung spielen.

Der beste Zeitpunkt dafür ist – jetzt!

Warum? Erstens, weil wir es müssen. In der Atmosphäre befindet sich heute mehr Kohlendioxid als je zuvor in der Geschichte der Menschheit, und die Situation wird jeden Tag dringlicher. Die globale Erwärmung ist auf dem besten Weg, den Grenzwert von 1,5 Grad Celsius zu überschreiten – also den Punkt, an dem die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch abgewendet werden könnten.

Zweitens, weil wir jetzt offener dafür sind, dies zu tun. Das Konzept der Environmental Social Governance (ESG) hat die Unternehmen in den letzten Jahren im Sturm erobert. Ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sind keine Randnotiz mehr, die man ignorieren kann, sondern fester Bestandteil der Unternehmenstätigkeit. Darüber hinaus zeigt die zunehmende Popularität verschiedener Umweltbewegungen weltweit, dass sich die breite Bevölkerung und nicht nur die jüngere Generation zunehmend mit den Realitäten des Klimawandels auseinandersetzt. Auch können wir derzeit einen sehr starken Druck der Investoren beobachten, der Unternehmen sogar noch schneller zum Handeln fordert im Vergleich zu möglichen neuen regulatorischen Anforderungen.

Und schließlich haben wir die Werkzeuge, Verfahren und Möglichkeiten, die wir brauchen, um den Wandel tatsächlich zu vollziehen. Technologie wird eine entscheidende Waffe im Kampf gegen die Klimakrise sein, und wir müssen ihr Potenzial voll ausschöpfen. Zugleich vollzog sich in den vergangenen zwei Jahren praktisch über Nacht ein beispielloser Wandel, indem sich die ganze Welt auf die Realität der hybriden Arbeitsmodelle einstellte – und das weitgehend erfolgreich.

Wir haben also bewiesen, dass wir große Veränderungen bewirken können, und dass wir das schnell tun können. Diese Konsequenzen sollten wir nun daraus ziehen:

1. Mit Daten führen

So einfach es klingt, als Erstes müssen wir auf der Grundlage belastbarer Daten handeln, nicht auf der Grundlage von Bauchgefühl. Unternehmen haben bisher gerne die Bedeutung von ESG betont, verfügten aber nicht über die nötigen Daten, um ihre Schwachstellen zu ermitteln. Also fehlt die Transparenz, wie genau sie diese beheben können. Das Beste, was wir liefern konnten, war vielleicht ein Jahresbericht, der den aktuellen Status umfassend beschrieb, nicht aber die daraus resultierenden Maßnahmen.

Was jetzt zu tun ist, besteht in der korrekten Erfassung der ESG-Kennzahlen und deren Aufnahme auf unseren Unternehmens-Dashboards, deutlich sichtbar neben all den anderen geschäftskritischen Statistiken wie KPIs, monatlichen Umsätzen, etc. Wenn wir etwas für die Umwelt tun wollen, müssen wir immer den Finger am Puls haben, um genau zu prüfen, wie sich unsere Unternehmen im Hinblick auf die Umwelt verhalten und wie sich unsere Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit auswirken.

Zugleich sollten wir uns bewusst sein, dass angesichts einer zunehmend hybriden Arbeitswelt und starken Vernetzung die Konzentration unserer Bemühungen auf das physische Büro und den Shop Floor allein nicht ausreicht, um ein umfassendes Bild von Erfolg oder Misserfolg zu zeichnen. Vielmehr müssen wir die Aktivitäten im gesamten Umfeld berücksichtigen, die ebenfalls zu den Unternehmensemissionen beitragen – vom Pendeln der Mitarbeiter bis hin zu internationalen Reisen, Energieverbrauch in externen Rechenzentren, Konferenzen, Lieferketten und vieles, vieles mehr.

Das mag zunächst unmöglich klingen. Fakt ist aber, dass wir bereits über die nötigen Plattformen verfügen, um diese Art Daten zu sammeln und darüber Aktivitäten zu entfalten: Wir haben tatsächlich über die letzten zwei Jahre dafür gesorgt, dass jeder Mitarbeiter diese Art von messbaren, flexiblen, kollaborativen, datengesteuerten Werkzeugen zur Hand hat und dass er sie ganz bequem von zu Hause aus anwenden kann. Jetzt gilt es diese konsequent zu nutzen und auch in weiteren und komplexeren Szenarien zu nutzen.

2. Änderungen in den Abläufen vornehmen

Sobald wir die benötigten Daten gefunden haben, müssen wir sie richtig nutzen. Das bedeutet, dass wir vor den Ergebnissen nicht zurückschrecken dürfen, egal, was sie zeigen oder wie schwierig die notwendigen Veränderungen auch sein mögen.

In gewissem Sinne könnten wir uns in keiner besseren Zeit befinden, um schwierige Entscheidungen zu treffen. Der postpandemische Zeitgeist ist geprägt von Infragestellungen: von der Überprüfung lang gehegter Annahmen über das Wie, Wo und Warum wir so leben und arbeiten, wie wir es heute tun, und vom Vorantreiben echter Veränderungen auf Grundlage empirischer Erkenntnisse vor Ort. Nachdem wir in letzter Zeit von so vielen eingefahrenen Gewohnheiten abgerückt sind, sind wir jetzt viel offener für weitere Veränderungen.

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Was die Umsetzung dieses Wandels angeht, so haben wir das Glück in einer Zeit zu leben, in der uns Maschinen helfen können, diejenigen Veränderungen zu identifizieren, die die maximale Wirkung versprechen. KI, maschinelles Lernen, Cloud-Tools und dergleichen ermöglichen uns die Zusammenführung von Daten, das Herausfinden von Gemeinsamkeiten und die Entwicklung innovativer Lösungen in einem Tempo, das Menschen aus eigener Kraft nicht schaffen.

Die Unternehmensführung wird eine entscheidende Rolle bei der Schaffung dieser Prozesse spielen. Letztlich suchen die Mitarbeiter nach inspirierenden Führungskräften und sie werden von dem geleitet, was sie an der Spitze ihres Unternehmens sehen. Umgekehrt führt ein Umfeld der Untätigkeit auf Führungsebene dazu, dass Mitarbeiter wenig Anlass sehen, sich zu verändern – oder schlimmer noch, dass sie über die Untätigkeit frustriert sind und das Unternehmen verlassen.

3. Gegenseitiges Lernen

Der letzte Punkt ist einer der wichtigsten – und im Nachgang zum diesjährigen COP26-Gipfel auch sehr zeitgemäß: Wir müssen zusammenarbeiten und voneinander lernen. Letztendlich wird der Erfolg der COP26 davon abhängen, wie effektiv wir auf internationaler Ebene kooperieren, gemeinsame Ziele finden und von den führenden Nationen im Bereich der Nachhaltigkeit lernen können, um den Wandel tatsächlich zu vollziehen. Das gilt auch für Unternehmen. Wir streben alle dasselbe Ziel an: eine bessere, nachhaltigere Welt. Aber das können wir nur erreichen, wenn wir mit anderen Unternehmen in verschiedenen Branchen und Märkten zusammenarbeiten, und zwar überall auf der Welt.

Denn letzten Endes werden nicht einzelne Unternehmen für die Rettung oder Schädigung des Klimas verantwortlich gemacht, sondern die Wirtschaft als Ganzes. Es handelt sich um eine gemeinschaftliche Verantwortung: wir werden uns gemeinsam zur Rechenschaft ziehen müssen und uns auf dem Weg dorthin gegenseitig helfen.

Unternehmenslenker besitzen den nötigen Einfluss, um genau dies zu tun. Ob es nun darum geht, großartige Technologien zu entwickeln und weiterzugeben, innovative Ansätze für alte Probleme zu fördern oder einfach nur offene Gespräche darüber zu führen, was sich ändern müsste – Nachhaltigkeit muss ein ständiges Gesprächsthema auf Geschäftsführerebene sein, in jedem Meeting, in jeder Branche.

Robert Rosellen, ServiceNow Deutschland.
Robert Rosellen, ServiceNow Deutschland.
(Bild: ServiceNow)

Es gilt jetzt nicht weiter die Situation zu beschreiben oder zurückzuschauen, sondern die Möglichkeiten und Chancen einer konsequenten ESG Strategie gemeinsam zu nutzen und Stück für Stück in den Arbeitsabläufen in die Realität umzusetzen. Die Technologie ist dabei nicht der limitierende Faktor sondern die Entschlossenheit und der Wille es zu tun.

* Der Autor Robert Rosellen ist Senior Sales Director bei ServiceNow Deutschland und betreut hier das Großkundengeschäft des Unternehmens.

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