Studie von Publicis Sapient Langsame Cloud-Transformation im Bankensektor

Von Martin Hensel

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Im Rahmen seines „Future of Cloud in Banking“-Reports hat das Beratungshaus Publicis Sapient den aktuellen Stand der Cloud-Transformation im Bankensektor untersucht. Die Studie zeigt unter anderem eine klare Diskrepanz zwischen Ambitionen und Umsetzungen.

Im Bankensektor gibt es große Cloud-Ambitionen, aber noch langsame Umsetzungen.
Im Bankensektor gibt es große Cloud-Ambitionen, aber noch langsame Umsetzungen.
(Bild: Gerd Altmann / Pixabay)

Für den in Zusammenarbeit mit Google Cloud entstandenen Report wurden führende Bankenvertreter aus der EMEA- und APAC-Region sowie Nordamerika befragt. Wesentliches Ergebnis: Weniger als ein Drittel der Banken (28 Prozent) zählen zur Kategorie der „Leaders“, die bereits mehr als 30 Prozent ihrer Anwendungen in die Cloud verlagert haben. Der Großteil (45 Prozent) der Teilnehmer findet sich unter den „Followers“, die zwischen 11 und 30 Prozent ihrer Applikationen in der Cloud betreiben. „Conservatives“ (27 Prozent) haben dagegen maximal 10 Prozent ihrer Anwendungen in der Cloud.

Ambitionierte Zielsetzungen

Laut der Studie wollen viele Banken die Zahl ihrer in der Cloud gehosteten Daten und Anwendungen deutlich erhöhen. So planen über alle Regionen hinweg mehr als zwei Drittel der Finanzinstitute, in den kommenden Jahren mehr als 30 Prozent ihrer Daten und Anwendungen in der Cloud zu betreiben. Als Hindernisse gelten dabei vor allem Sicherheitsbedenken (42 Prozent), fehlendes Cloud-Know-how (36 Prozent) sowie mangelndes internes Verständnis geschäftlicher Vorteile der Cloud-Nutzung (31 Prozent).

Der Report zeigt eine klare Diskrepanz zwischen den Ambitionen der Banken und der Umsetzung: Nur 44 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass ihre Führungskräfte geschäftsrelevante Möglichkeiten der Cloud verstehen. Zudem wird Investitionen in moderne, Cloud-native und kundenorientierte Anwendungen keine hohe Priorität eingeräumt. Dies eröffnet neuen Cloud-nativen Marktteilnehmern oder kleineren Banken mit digitalem Mindset die Chance auf zusätzliche Marktanteile. Knapp ein Viertel (22 Prozent) der Führungskräfte gibt zudem zu, mit Cloud-Investitionen und -Implementierungen nicht so schnell wie eigentlich nötig voranzukommen.

Bewusstsein für Vorteile und Nutzen schärfen

36 Prozent der Teilnehmer berichten, dass ihre Banken den geschäftlichen Nutzen bisheriger Cloud-Investitionen noch nicht ausgeschöpft haben. Als Hauptvorteile gelten bessere Möglichkeiten zur Prozessautomatisierung (44 Prozent) sowie bessere Fähigkeiten zur Produkt- und Dienstleistungsentwicklung (40 Prozent). In der EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) wird zudem von 40 Prozent die Möglichkeit fortschrittlicher Datenanalysen durch KI und Maschinelles Lernen genannt.

„Die Studie belegt, dass Banken umfänglich den Wunsch hegen, die Cloud zu nutzen, und die Vorreiter bereits gute Fortschritte verbuchen können. Wir haben jedoch auch festgestellt, dass es bei vielen Organisationen noch eine Lücke gibt zwischen Ambitionen und aktuellem Stand der Umsetzung“, erklärt Jan-Willem Weggemans, Leiter der Cloud-Praxis von Publicis Sapient.

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