Definition: Google App für die Verwaltung von Zahlungen Was sind Google Pay und Google Wallet?

Von Blue Floyd |

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Google Wallet für Smartphones und Smartwatches erweitert den Funktionsumfang von Google Pay und integriert neue Funktionen in der gleichnamigen App. Zahlungen in Geschäften, Sicherung von Reisedaten, Integration von Dokumenten und mehr sind das Ziel.

Google Pay ist ein Mobile-Payment-Zahlungssystem des US-Unternehmens Google für Android-Geräte. Google Wallet erweitert die Bezahl-App mit nützlichen Funktionen.
Google Pay ist ein Mobile-Payment-Zahlungssystem des US-Unternehmens Google für Android-Geräte. Google Wallet erweitert die Bezahl-App mit nützlichen Funktionen.
(Bild: gemeinfrei © Gerd Altmann / Pixabay)

Google Wallet ist eine App für Smartphones, die es unter anderem erlaubt, in Geschäften kontaktlos mit dem Smartphone zu bezahlen. Bislang war dieser Dienst unter den Namen Google Pay bekannt, doch dieser Begriff wurde von Google im Laufe des Jahres 2022 in zahlreichen Ländern in Google Wallet integriert. Die Wallet-App übertrifft den Funktionsumfang der bisherigen Pay-App deutlich.

Funktionsweise von Google Wallet

Google Wallet wurde 2022 auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O vorgestellt und am 18. Juli desselben Jahres veröffentlicht. Ziel dieser Neuentwicklung ist ein deutlich ansteigender Funktionsumfang. Google Pay wird vorrangig verwendet, um in Geschäften über spezielle Terminals und NFC-Technik drahtlos zu bezahlen. Google Wallet geht deutlich darüber hinaus und wird, sofern die Pläne vollständig umgesetzt werden können, sehr viel mehr Daten erfassen und verwalten. Google Pay bleibt erhalten und wickelt innerhalb der App das Bezahlen von Transaktionen ab.

Features von Google Wallet

Neben der Verwaltung von Geld kann die Wallet-App unter anderem diese Daten speichern:

  • Diverse Karten, wie Mitgliedskarten für Clubs und Geschäfte, Kundenkarten, Sammelkarten und viele ähnliche Produkte.
  • Daten und Karten für den Transport, etwa in Form von Flugtickets oder Schlüsselkarten, die Autos, Fahrradschlösser und ähnliche Fortbewegungsmittel entriegeln können. Auch das Öffnen von Haus- und Wohnungstüren wäre mit entsprechenden Schlüsselkarten, die digital in der Wallet-App hinterlegt werden, denkbar.
  • Identifizierende Dokumente, wie Führerscheine, Reisepässe, Ausweise und ähnliche amtliche Dokumente. Dafür müssen die jeweiligen Länder diese Funktionalität ebenfalls unterstützen.
  • Gesundheitsspezifische Dokumente, wie Impfnachweise für COVID-19-Wirkstoffe, können durch die App aufgenommen werden. Bei bereits vorhandener Nutzung von Google Wallet erspart dies die Nutzung anderer, externer Apps. Auch andere Dokumente, die Bezug auf die Gesundheit nehmen (etwa Behindertenausweise) sind denkbar.

Ähnlich wie einer echten Geldbörse können Anwenderinnen und Anwender somit nicht nur Geld, sondern auch wichtige Dokumente für den Alltag in der Wallet-App unterbringen.

Verfügbarkeit

Zum Start der App war Google Wallet in 38 Ländern verfügbar, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Inzwischen (Stand: August 2022) ist diese Liste auf 45 Länder angewachsen. Um die App zu nutzen, muss zwingend entweder Android oder Googles Wear OS für Smartwatches und ähnliche Produkte installiert sein. Mit iOS und anderen Betriebssystemen ist Google Wallet nicht kompatibel.

Zu beachten ist, dass Google Wallet sich je nach Betriebssystem etwas anders verhält. Unter Android erhalten Nutzerinnen und Nutzer den kompletten Funktionsumfang. Wear OS hingegen gestattet die Verwendung von Google Wallet nur für Zahlungen via NFC, also beispielsweise bei der Begleichung der Rechnung in Supermärkten. Karten, Tickets, Reisepässe und ähnliche Dokumente können in der Wallet-App unter Wear OS nicht abgelegt werden.

Bezahlfunktion via Google Wallet

Um im Alltag mit Google Wallet Zahlungsanforderungen zu begleichen, muss die App mit einem kompatiblen Zahlungsdienst verknüpft werden. Dazu zählen beispielsweise die beiden großen Kreditkartenherausgeber Visa und Mastercard, die innerhalb des Interfaces von Google Wallet mit der App verbunden werden. Die Autorisierung der Nutzerin oder des Nutzers ist dazu notwendig. Weitere unterstützte Zahlungsdienstleister unterscheiden sich je nach Land, in Deutschland wird zum Beispiel der hierzulande beliebte Dienstleister Paypal angeboten.

Viele deutsche Banken erlauben ebenfalls die Einrichtung einer direkten Verbindung mit Google Wallet, wodurch das Geld direkt vom Bankkonto abgehoben wird. Einige größere Banken, wie die Sparkasse, enthalten sich dieser Entwicklung jedoch und stellen eigene Apps bereit. Vor der Installation sollten Nutzerinnen und Nutzer in Erfahrung bringen, ob die von ihnen bevorzugte Zahlungsvariante von Google Wallet unterstützt wird.

Welche Smartphones unterstützen Google Wallet?

Um Google Wallet nutzen zu können, müssen hardwareseitig die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  • Auf dem Smartphone muss sich mindestens Android Version 5.0 (Lollipop) befinden. Da Smartphones mit diesem Betriebssystem nicht mehr verkauft werden (Android 5.0 erschien am 4. November 2014), sollten alle neuen Modelle mit Google Wallet kompatibel sein.
  • Das Smartphone muss, zumindest für die Verwendung der Bezahltechnologie, über NFC verfügen. NFC wird vor Ort in Geschäften verwendet, um eine Kurzstreckenverbindung zum Terminal herzustellen. Andere Bezahloptionen, die NFC überflüssig machen, gibt es in der Wallet nicht.
  • Das Smartphone darf nicht gerootet sein. Wer sich Root-Zugriff verschafft hat, um vielleicht spezifische Software zu installieren, muss dies komplett rückgängig machen, bevor eine Nutzung von Google Wallet möglich ist. Der Hintergrund dieser Entscheidung sind Sicherheitsbedenken von Google.
  • Soll die Nutzung von Google Wallet auf einer Smartwatch erfolgen, muss dort mindestens Wear OS 2.0 installiert sein. Dies erschien im September 2018, die meisten vorher veröffentlichten Smartwatches sind damit außen vor.

Sind diese Voraussetzungen gegeben, ist auch die Nutzung von Google Wallet in vollem Umfang möglich.

Sicherheit bei der Nutzung von Google Wallet

In Bezug auf Google Pay bzw. Google Wallet sind keine Datenlecks oder ähnliche sicherheitskritische Ereignisse bekannt. Bei der massenhaften Speicherung sensibler Daten innerhalb derselben App (Personalausweisdaten, Reisepass, Impfstatus, Zahlungsinformationen, Führerschein und mehr) steht immer zu bedenken, ob diese Daten zentral bei einem einzigen Dienstleister, dessen Hauptsitz sich in einem anderen Land befindet, gelagert werden sollten. Theoretisch wäre Google in diesem Szenario im Besitz zahlreicher sensibler Daten über die Person. Ob dies bedenkenlos akzeptiert werden kann oder nicht, müssen Nutzerinnen und Nutzer auf individueller Ebene entscheiden.

Fortschritt der Integration von Google Wallet

Bestimmte Aspekte von Google Wallet funktionieren bereits gut, aber sind in der Praxis noch von weitflächiger Verbreitung entfernt. Beispielsweise wird software- und hardwaretechnisch alles unternommen, um etwa den Führerschein sicher zu speichern. Dessen Daten müssen in einem geschützten Bereich der Hardware, der nur gelesen werden kann, gesichert sein. Strenge Softwarerichtlinien schützen diese Daten gegen Manipulation.

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Bis sich Behörden damit arrangiert haben, dass bei Führerscheinkontrollen diese Fahrerlaubnis allein in Google Wallet vorgezeigt werden darf, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Ratsam ist daher zunächst die zweigleisige Fahrt: Integration von digitalen Dokumenten, aber gleichzeitige Mitnahme der physischen Gegenstücke. Dasselbe gilt für Dokumente wie Ausweise, Reisepässe und ähnliche.

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