Einfache Angriffsmethoden funktionieren noch immer Viele Freifahrtscheine zum Datendiebstahl

Von Elke Witmer-Goßner Lesedauer: 2 min |

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IBM X-Force hat den „Cloud Threat Landscape Report 2023“ veröffentlicht. Der Bericht zeigt allgemeine Trends und führt die wichtigsten Bedrohungen auf, die im vergangenen Jahr in Bezug auf Cloud-Umgebungen beobachtet wurden.

Angreifer nutzen Anmeldedaten mit überprivilegiertem Zugriff, die häufig im Klartext auf Endpunkten offengelegt werden, um tiefer in die Umgebung vorzudringen oder auf sensible Informationen zuzugreifen.
Angreifer nutzen Anmeldedaten mit überprivilegiertem Zugriff, die häufig im Klartext auf Endpunkten offengelegt werden, um tiefer in die Umgebung vorzudringen oder auf sensible Informationen zuzugreifen.
(Bild: kentoh - stock.adobe.com)

Demnach versuchen Angreifer ständig, ihre Effizienz zu verbessern. Dabei setzen sie nicht nur auf Raffinesse. Nach wie vor werden auch unkomplizierte, aber verlässliche Methoden, die einfach zu bedienen sind und oft direkten Zugang zu privilegierten Umgebungen bieten, nach wie vor häufig eingesetzt. So war dann auch die unsachgemäße Verwendung von Anmeldedaten die Hauptursache für Cloud-Kompromittierungen, auf die X-Force im vergangenen Jahr reagiert hat. Dies zeigt erneut, dass Unternehmen ihre Verfahren zur Verwaltung von Anmeldedaten verbessern müssen.

Weitere wichtige Ergebnisse des Reports:

  • Anmeldedaten auf dem Dark Web: Über 35 Prozent der Sicherheitsvorfälle in der Cloud resultieren aus kompromittierten Anmeldedaten, die im Dark-Web für etwa 10 US-Dollar verkauft werden. Microsoft Outlook Cloud-Zugangsdaten sind auf illegalen Marktplätzen besonders gefragt.
  • Anstieg bei „ungepflegten“ Clouds: Es gab einen Anstieg von fast 200 Prozent bei neuen Cloud-Schwachstellen (Common Vulnerabilities Exposures, CVEs). X-Force verfolgt inzwischen fast 3.900 Cloud-bezogene Sicherheitslücken – doppelt so viele wie noch 2019. Über 40 Prozent dieser Schwachstellen ermöglichen es Angreifern, Informationen zu erhalten oder Zugang zu bekommen.
  • Europäische Unternehmen im Fokus: 64 Prozent der Cloud-bezogenen Vorfälle betrafen europäische Unternehmen, wobei 87 Prozent der Malware in europäischen Unternehmen gefunden wurde.
  • Umgang mit Anmeldedaten: Viele Unternehmen offenbaren überprivilegierte Anmeldedaten im Klartext auf ihren Endpunkten, was die Chancen für Angreifer erhöht.
  • Faktor Mensch: Menschliches Versagen bleibt ein Sicherheitsrisiko. Modernes Identitäts- und Zugriffsmanagement, unterstützt durch fortschrittliche KI-Funktionen, kann dabei helfen, Risiken zu minimieren.
  • Wissen über Angriffsoberfläche: Viele Unternehmen sind sich der Risiken in ihrer digitalen Umgebung nicht vollständig bewusst, was sie verwundbar macht.
  • Risikobewertung von Sicherheitslücken: Fast 60 Prozent der neu entdeckten Schwachstellen könnten Angreifern Zugang zu Informationen oder Systemen gewähren.

Anmeldedaten eignen sich nicht mehr zur glaubwürdigen Authentifizierung

Der aktuelle „Cloud Threat Landscape Report 2023“ offenbart: Unternehmen müssen weiter daran arbeiten, ihre Cloud-Sicherheit zu verbessern – insbesondere in Bezug auf Anmeldedaten und die Verwaltung von Schwachstellen. Bei der Verwendung von Anmeldeinformationen als ersten Angriffsvektor zeigt sich ein Aufwärtstrend – 36 Prozent der Cloud-Vorfälle im Jahr 2023 gegenüber 9 Prozent im Jahr 2022. Unternehmen, rät IBM X-Force, sollten über menschenbasierte Authentifizierungen hinausgehen und technologische Leitplanken zur Sicherung der Benutzeridentität und des Zugriffsmanagements in den Vordergrund stellen.

Und auch das Bewusstsein für potenzielle Risiken und die Fähigkeit, auf Vorfälle zu reagieren, müsse steigen. Durch Simulationsübungen mit cloud-basierten Szenarien könnten Unternehmen lernen, ihre Cloud-Risikostruktur besser zu verstehen und ihre Reaktionsbereitschaft zu erhöhen. Auf diese Weise könnten sie nicht nur Einblicke in die Angriffswege und -ziele erhalten, die ein Angreifer verfolgen könnte, sondern auch besser messen, inwieweit sie in der Lage sind, auf einen solchen Angriff zu reagieren und mögliche Auswirkungen einzudämmen.

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