Ericsson Connected Recycling Wie aus Plastikabfall Geld werden kann

Von Elke Witmer-Goßner

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Im März dieses Jahres haben sich die Vereinten Nationen in einer Resolution darauf verständigt, die globale Verschmutzung der Umwelt durch Plastikabfälle durch konsequente Kreislaufwirtschaft zu stoppen.

Die Abhängigkeit von Einwegprodukten und Plastikverpackungen schadet unserer Umwelt und hinterlässt irreversible Schäden. Im Bild: Die Dandora-Deponie in Nairobi, Kenia, wo ein Großteil der Abfälle aus Plastik besteht.
Die Abhängigkeit von Einwegprodukten und Plastikverpackungen schadet unserer Umwelt und hinterlässt irreversible Schäden. Im Bild: Die Dandora-Deponie in Nairobi, Kenia, wo ein Großteil der Abfälle aus Plastik besteht.
(Bild: © UNEP)

Die Resolution deckt den gesamten Lebenszyklus von der Gewinnung der Chemikalien zur Herstellung bis hin zur Entwicklung recycelbarer Produkte ab. Bis 2024 soll sie als internationales rechtsverbindliches Abkommen in Kraft treten.

Ericsson, gemeinhin als führendes Unternehmen auf dem Weltmarkt für Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen bekannt, hat „als Antwort auf die UN-Resolution“ eine Plattform entwickelt, die zur Reduzierung und Wiederverwertung von Plastikabfällen auf der ganzen Welt beitragen soll. Die Initiative „Ericsson Connected Recycling“ wurde von Ericsson Mitarbeitenden im Rahmen des Ericsson One Inkubators gegründet, um PET-Flaschen global nachverfolgen zu können. Die Plattform soll die Transparenz über den Verbleib von Plastikabfall erhöhen und einen geschlossenen PET-Wertstoffkreislauf schaffen.

Kreislaufwirtschaft über das Belohnungsprinzip

Nach Angaben des Science Journal werden derzeit jährlich etwa 450 Millionen Tonnen Plastik produziert und bis 2045 soll sich die Produktion verdoppeln. Der weltweit größte maritime Müllteppich, der Great Pacific Garbage Patch (GPGP), bedeckt bereits jetzt eine geschätzte Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern – und ist damit dreimal so groß wie Frankreich. Zwar gibt es bereits zahlreiche Initiativen, um das Plastik aus der Umwelt zu entfernen. Letztlich ist aber die permanente Bekämpfung des Problems sowie die bloße Entsorgung keine Lösung. Stattdessen muss die Entstehung von Plastikmüll von vorneherein verhindert werden.

Dies könne nur gelingen, wenn Unternehmen die bisherigen linearen Produktionsabläufe durch einen wirklichen Produkt- und Rohstoffkreislauf ersetzen. Hier setzt Ericsson Connected Recycling an. Die Plattform basiert auf der Fintech-Initiative Ericsson Wallet, die weltweit bereits von mehr als 300 Millionen Menschen genutzt wird und leicht skalierbar ist. Sie bietet die Möglichkeit, im Nahen Osten und in Afrika in großem Umfang finanzielle Anreize für das Recycling zu schaffen, indem sie die Bevölkerung finanziell für das Recyceln von Plastik belohnt.

Wenn Menschen PET-Flaschen an eine Müllsammelstelle bringen, sollen sie dort über die Ericsson-Wallet-Plattform für diese Flaschen bezahlt werden. Die Flaschen werden dann wiederum an einen Recycler weiterverkauft, der diese wiederaufbereitet und zurück an Getränkekonzerne verkauft. Alle Zahlungen, Volumina und Transaktionen werden aufgezeichnet und gespeichert. So lässt sich der Kreislauf schließen und Verbraucher können Plastikabfall zu Geld machen.

Erhöhte Abfalltransparenz

Das Projekt soll zunächst im Nahen Osten eingeführt und dann auf Länder, in denen es die Wallet-Plattform gibt, ausgeweitet werden. Dieses System könnte außerdem auch eingesetzt werden, um das Recycling von anderen Rohstoffen wie Glas oder Aluminium zu unterstützen.

Über Ericsson Connected Recycling können Regierungen und Hersteller zudem sehen, wo PET-Flaschen nach ihrem Gebrauch genau landen. Die Orchestrator-Plattform ist in der Lage, Informationen über Marken und Volumen der Flaschen zu sammeln.

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