Berliner Start-up digitalisiert physische Post Mit Briefen an Handys zum global Player

Autor / Redakteur: Dirk Srocke / Florian Karlstetter |

Mit dem Scannen physischer Briefe will das Berliner Start-up Digitalkasten zu einem der größten digitalen Postanbieter weltweit wachsen. Künftig könnten Kunden dann auch Standardrechnungen automatisiert bezahlen.

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Digitalkasten will mit weiteren Märkten und zusätzlichen Features „ambitionierte“ Ziele erreichen.
Digitalkasten will mit weiteren Märkten und zusätzlichen Features „ambitionierte“ Ziele erreichen.
(Bild: digitalkasten.de)

Den Weg zum Postkasten können sich Kunden des seit Mai aktiven Dienstleisters Digitalkasten künftig sparen: Der Fullservice-Anbieter leitet die Briefe seiner Auftraggeber per Nachsendeauftrag an ein Scanzentrum, lässt Dokumente dort vollautomatisch einscannen und stellt sie dann als PDF bereit.

Noch am Eingangstag und ab spätestens 15 Uhr sollen Nutzer die digitalisierten Briefe einsehen können – wahlweise per Web oder mobiler App für Android oder iOS. Auf Wunsch werden die originalen Papiere vernichtet, archiviert oder dem Kunden auf klassischem Postweg nachgeschickt.

Bis Anfang Juli habe Digitalkasten bereits um die 1.000 Kunden für das Angebot gewinnen können und will weiter wachsen. Das – auch nach eigener Lesart – „ambitionierte“ Ziel lautet: Zu einem der größten digitalen Postanbieter der Welt aufzusteigen. Nach dem erfolgreichen Start in Deutschland wolle man bis 2020 weitere Länder innerhalb und außerhalb Europas bedienen. Überdies plant das Start-up zusätzliche Features. So sei beispielsweise das automatische Bezahlen von Standardrechnungen denkbar.

Digitalkasten wirbt mit einem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüften und nach DIN EN ISO 9001 zertifizierten Partner-Scancenter. Daten und Dokumente würden ausschließlich auf deutschen Servern gespeichert, die anonymisierten Kundendaten „niemals weiterverwertet oder verkauft“.

Der Anbieter bietet aktuell fünf unterschiedliche Bezahlmodelle für Geschäftskunden an – mit oder ohne Laufzeiten und samt unterschiedlicher Gebühren pro Brief und Sendung. Privatkunden offeriert man eine Flatrate: Zu zahlen sind eine Einrichtungsgebühr von 25 Euro sowie 20 Euro monatlich; hierfür würden dann beliebig viele Briefe (mit jeweils bis zu zehn Seiten) digitalisiert. Weitere Seiten kosten je zehn Cent; die Weiterleitung der physischen Post schlägt mit 2,50 Euro plus Porto für jeweils 15 Briefe zu Buche.

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