Kommentar von Axel Oppermann, Experton Group

Cloud Computing als essentieller Bestandteil der Unternehmensstrategie

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„Betrifft uns nicht“ gibt es nicht!

Ob die Entscheidung gegen Cloud Computing im eigenen Unternehmen nun auf fundierten Fakten oder dem „Bauchgefühl der alten Hasen“ beruht, ist zweitrangig. Von primärer Bedeutung sind die Auswirkungen. Es muss klar sein, dass Cloud Computing ein agiler Ansatz ist, der es Unternehmen erlaubt konkurrenzfähig zu sein, zu werden oder zu bleiben. Eine entscheidende Größe in Märkten, die durch Verdrängung geprägt sind.

Es steht ferner außer Frage, dass es bei Cloud Computing nicht vorrangig um das direkte einsparen von Geld geht. Vielmehr müssen bei allen Betrachtungen die Möglichkeiten für das Unternehmensziel an oberster Stelle stehen. Unternehmens-IT im Allgemeinen und Cloud Computing verfolgen keinen Selbstzweck. Aber es gilt auch das Credo, dass nur derjenige wirklich Nutzen ziehen kann (Erfolg haben wird), der sich unterscheidet.

Unabhängig davon, ob sich ein CIO für oder gegen Cloud Computing als einen zentralen Teil seiner Unternehmens-IT ausspricht, bedarf es einer umfassenden Strategie. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die weiterhin ihrem „klassischen“ IT-Betrieb – dem Client-Server-Modell – folgen wollen. Für sie wird es zunehmend schwierig, bedarfsgerecht und zukunftssicher Informationstechnologie wie Hardware, Software oder auch IT-Dienstleistungen zu beziehen. Dies wird insbesondere dann sichtbar, wenn die Produktplanungen (Roadmaps) der großen Anbieter genauer betrachtet werden.

Noch dramatischer wird die Situation für diese IT-Verantwortlichen, wenn sie sich die sich ändernden Nutzungsrechte für Software oder die sich immer mehr öffnende Schere zwischen Preisen für „klassische“ Beschaffungsmodelle und Cloud-Lösungen veranschaulichen. Es ist eher die Regel als die Ausnahme, dass Hersteller ihren Cloud-Angeboten umfassendere Nutzungsrechte einräumen, als es bei den On-Premises-Lizenzen der Fall ist. Auch ist zu erkennen, dass die Lizenzpreise für Datenbanklösungen oder Server-Lösungen steigen, während der sich Preise für Rechenleistung & Co. aus der Cloud noch regelmäßig reduziert.

Problem der Vergleichbarkeit der Leistungen

Ein weiteres Problem, welches für IT-Abteilungen entsteht, ist der zunehmende Druck auf die Leistungsfähigkeit der eigenen IT-Organisation. Es ist davon auszugehen, dass die großen Cloud-Anbieter in einem ihrer nächsten Marketingschachzüge verstärkt auf Entscheider in den Fachabteilungen und der Unternehmensführung zugehen und über eine direkte Vergleichbarkeit der Leistungen (Leistungsfähigkeit) kommen.

Dies wird auf zwei Ebenen erfolgen: Einerseits bezogen auf die Geschäftsanforderungen und Geschäftsnotwendigkeiten. Auf der anderen Seite fokussiert auf Kennzahlen für den Bereich Betrieb oder Qualität (Service Level). Diese, mit hohen Millionenbeträgen finanzierten Kampagnen, werden der Unternehmens-IT abermals zusetzen.

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