Immense Investitionen in Cloud-Software SAP fest auf Cloud-Kurs

Von Michael Matzer

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SAP will zu einer Cloud Company werden. Das erklärte Bernd Leukert, der Vorstand für Produkte und Innovation, kürzlich vor Presse und Analysten. Die Applikationen des Softwareriesen sollen einfach, flexibel und modular werden. Dabei will man jedoch keinesfalls On-premise-Kunden außen vor lassen, sondern auf die Reise mitnehmen.

Die Cloud-Strategie von SAP: Trotz Losung "Cloud first" will der Konzern auf keinen Fall auf seine On-premise-Kunden verzichten oder sie gar im Stich lassen.
Die Cloud-Strategie von SAP: Trotz Losung "Cloud first" will der Konzern auf keinen Fall auf seine On-premise-Kunden verzichten oder sie gar im Stich lassen.
(© SAP AG / Stephan Daub)

Bernd Leukert, SAP-Vorstand für Produkte und Innovation.
Bernd Leukert, SAP-Vorstand für Produkte und Innovation.
(Bild: SAP)

"Unsere Kunden fordern einfache Lösungen", erklärte Leukert. "Einfachheit in Aufbau und Handhabung." Diese Einfachheit im IT-seitigen Aufbau lassen sich mit der Applikationsplattform HANA erreichen, die verschiedene Elemente der Datenhaltung überflüssig macht. Die Handhabung soll mit SAP-Fiori-Apps und entsprechenden Web-basierten und geräteunabhängigen Benutzeroberflächen leichter werden. Offenbar haben die jahrelangen Beschwerden über die zu komplexe Bedienbarkeit der SAP-Anwendungen endlich gefruchtet.

Leukert will die Anwender in die Lage versetzen, rascher Einblicke in ihren Geschäftsverlauf zu gewinnen. Mit der In-memory-Datenbank HANA gehören bereits Aggregationen und Indizes, die sehr viel Speicherplatz beanspruchen, der Vergangenheit an: HANA greift sofort auf die komprimierten Rohdaten in seiner spaltenorientierten Datenbank zu. HANA-basierte Analytikfunktionen werden künftig ebenso in die SAP-Anwendungen integriert wie auch Social-Collaboration-Funktionen. Damit sollen auch die Kundenprozesse vereinfacht werden können.

Die nächste, bereits eingeleitete Stufe der Entwicklung sind vorausschauende Applikationen, etwa Predictive Analysis für Maintenance oder Service. Sie sollen neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Alle diese Lösungen erfordern HANA, und wenn ein bestehender Kunde sie on-premise nutzen möchte, dann benötigt er das jüngste Release der Business Suite, das HANA unterstützt. Ein erstes Beispiel dieser neuen Generation von Cloud-Anwendungen stellt laut Leukert "Simple Finance" dar, eine HANA-basierte Lösung für Finanzdienstleister.

SAP gibt zwar die Losung "Cloud first!" aus, will aber auf keinen Fall auf seine On-premise-Kunden verzichten oder sie gar im Stich lassen. "Sie können beispielsweise Simple Finance genauso gut on-premise einsetzen", so Leukert - solange sie HANA nutzen. Leukert sieht für Bestandskunden Hybrid-Szenarien voraus, in denen On-premise-Installationen mit Public-Cloud-Anwendungen kollaborieren.

Er gab zu, dass die Migration bestehender SAP-Anwendungen für diese schöne, neue Cloud-Welt ein gewisses Maß an Überarbeitung des Quellcodes erfordern wird. Die Erweiterung der Apps lasse sich mit den Werkzeugen der Platform as a Service SAP HANA Cloud Platform erreichen, was insbesondere für die Partner wichtig ist.

SAP hat heute weltweit 38 Millionen Cloud-Nutzer. Mit den Cloud-Firmen SuccessFactors und Ariba hat SAP eine entsprechend umfangreiche Nutzerbasis erworben. Spätestens Anfang 2015 sollen noch die 25 Mio. aktiven Nutzer der 23.000 Kunden des US-Cloudunternehmens Concur hinzukommen, das SAP America für 8,3 Milliarden US-Dollar (6,44 Mrd. €) kaufen will.

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