Microsoft-Technik als Untergrund für die SAP-Systeme beim Klinikum Stuttgart

„Blech weg!“ – 24 Stunden für die IT-Modernisierung

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Gut geplant ist die halbe Miete

„Systemausfälle können wir uns nicht leisten“, sagt Pfeiffer. „Deshalb führen wir frühzeitig neue, bessere Technologien ein. Zudem wurde uns die Wartung des bestehenden Itanium-Servers zu aufwendig und teuer. Und außerdem wollten wir eine kleinere Daten-bank sowie schnellere Antwortzeiten vom SAP-System.“
„Systemausfälle können wir uns nicht leisten“, sagt Pfeiffer. „Deshalb führen wir frühzeitig neue, bessere Technologien ein. Zudem wurde uns die Wartung des bestehenden Itanium-Servers zu aufwendig und teuer. Und außerdem wollten wir eine kleinere Daten-bank sowie schnellere Antwortzeiten vom SAP-System.“
(Bild: Klinikum Stuttgart)
Vor der Migration wurde die Realisierung zunächst sorgfältig geplant, damit die vorgesehenen Aufgaben in dem zur Verfügung stehenden Zeitfenster auch tatsächlich zu realisieren sind. Auf Basis dieses Konzepts führte das gemeinsame Projektteam, bestehend aus IT-Experten des Klinikums Stuttgart und Realtech, einen Proof of Concept in einer Sandbox-Umgebung durch. Hierbei wurden die Machbarkeit in Bezug auf Laufzeiten, Unicode-Konvertierung und Betriebsverfahren geprüft.

Bei dieser zeigte sich, dass die betagte Itanium-Plattform zu viel Zeit für das Auslesen der Daten benötigt. Außerdem waren einige der Schnittstellen zu Fremdsystemen nicht Unicode-fähig und mussten mit den Entwicklern der Drittsysteme zunächst modernisiert werden.

Vor dem geplanten Umstellungstermin setzte das Projektteam zusätzlich einen finalen Testlauf an. Hierbei wurden insbesondere die Laufzeiten von Daten-Export und -Import sowie die Unicode-Konvertierung möglichst realitätsnah simuliert.

Konvertierung in Unicode

Am Ende war sich das Team sicher, dass das Zeitfenster von 24 Stunden für die Migration ausreichen sollte. Für alle Fälle wurde noch ein Plan zum Wiederherstellen der Altsysteme entwickelt, sollte die Umstellung nicht wie geplant ablaufen.

Am Stichtag liefen die Datenmigration sowie die Unicode-Konvertierung wie geplant ab. Zeitgleich mit dem Datenbank-Export erfolgte die Konvertierung der Datensätze nach Unicode.

Bereits nach 18 Stunden waren die Daten auf der neuen Infrastruktur gesichert. Hierbei zeigte sich, dass insbesondere die präzise Planung aller Aufgaben im Vorfeld eine optimale Nutzung des Zeitfensters ermöglichte.

Schneller trotz Standard-Technik

Durch die Migration konnten die Antwortzeiten innerhalb des SAP-Systems halbiert werden und die Datenbankgröße reduzierte sich von 900 Gigabyte auf 300 Gigabyte. Anwender an den SAP-Arbeitsplätzen können heute deutlich zügiger arbeiten.

Zudem spart das Stuttgarter Klinikum Hardwarekosten. Denn die kostenintensiven Itanium-Server konnten erfolgreich durch die günstigere x86-Architektur ersetzt werden. Die Virtualisierung von IT-Ressourcen erhöht zudem die Flexibilität in der IT-Bereitstellung. Benötigt ein Fachbereich heute einen neuen Applikationsserver, kann dieser auf Basis einer virtuellen Maschine innerhalb von kurzer Zeit eingerichtet werden.

Der Autor:

Kai-Uwe Wahl ist freier Journalist aus Frankfurt.

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