Die englischsprachige Wikipedia ist am 18. Januar nicht erreichbar. Der Protest gegen die US-Gesetzentwürfe SOPA und PIPA belebt die Frage nach der Zuverlässigkeit von Cloud-Angeboten.
"Wegen Protest geschlossen!" – heißt es am 18. Januar bei der englischsprachigen Wikipedia. Mit einer 24-stündigen Sperrung protestiert die Autoren-Community des Online-Lexikons gegen die US-Gesetzentwürfe "Stop Online Piracy Act" (SOPA) und Protect IP Act (PIPA). Beginn der Aktion: 6 Uhr MEZ.
Die laut Lesart der Wikimedia Foundation "beispiellose Entscheidung" ist Ergebnis einer 72-stündigen Diskussion innerhalb der Wikipedia-Community. Am Ende haben sich die 1.800 Beteiligten geeinigt, das Online-Lexikon für einen Tag vom Netz zu nehmen.
Damit wirft die Community mehr oder minder freiwillig auch die Frage nach der Zuverlässigkeit von SaaS- und Cloud-Angeboten im Web auf. Wikipedia-Gründer Jimmy Wales bringt diesen Konflikt auf den Punkt: "Die Community ergreift hiermit eine außergewöhnliche Maßnahme; während wir jede einzelne Sekunde bedauern, der wir der Welt den Wikipedia-Zugriff entziehen, so können wir doch nicht ignorieren, wie SOPA und PIPA die freie Rede in den USA und darüber hinaus bedrohen und einen beängstigenden Präzedenzfall für die Zensur im Internet weltweit schaffen."
Die deutsche Wikipedia-Gemeinschaft hat sich indes auf eine sanftere Form des Widerstandes entschieden: Hierzulande unterstützt man die Aktion durch Protestbanner.
SOPA und PIPA: Gegner warnen vor möglichem Missbrauch
Hinter dem Protest gegen SOPA und PIPA steht laut Wikimedia Deutschland die Sorge, die US-amerikanischen Gesetzesentwürfe würden den Grundsatz des freien Internets verletzen. Konkret heißt es in einer von dem Verein verbreiteten Mitteilung: "Gegner warnen vor möglichem Missbrauch des Gesetzes. Es würde demnach unter anderem die rechtliche Haftung für Weiterleitungen durch Suchmaschinen oder Anbieter von Bezahldiensten bedeuten, selbst wenn diese auf Angebote außerhalb der USA verwiesen. Wikipedia selbst wäre nach der bewusst breiten Definition des Gesetzesentwurfs als Suchmaschine einzustufen."
Neben der Wikipedia-Community haben sich auch zahlreiche weitere Internet-Größen gegen PIPA und SOPA ausgesprochen. Laut einer vom Center for Democracy & Technology veröffentlichten Liste gehören hierzu auch Facebook, Google oder eBay.
Update: Wikipedia-Sperrung umgehen
Wer auch am 18. Januar 2012 nicht auf englische Wikipedia-Inhalte verzichten möchte, erreicht dies durch Deaktivierung von Javascript im Browser.
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Stand vom 30.10.2020
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