Cloud First Wie ein Trend sich etabliert und zum Alltag wird

Autor / Redakteur: Dirk Häußermann* / Elke Witmer-Goßner

Anstatt neue Rechenzentren zu bauen, setzen immer mehr CIOs auf Public-Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure. Ihre erste Wahl fällt dabei nicht mehr auf On-Premise-Anwendungen, sondern vermehrt auf Software-as-a-Service-Anbieter wie beispielsweise Salesforce.

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Cloud-Services in installierten IT-Umgebungen zu nutzen, wird unter Verwendung von Tools und Prozessen für das Datenmanagement leichter.
Cloud-Services in installierten IT-Umgebungen zu nutzen, wird unter Verwendung von Tools und Prozessen für das Datenmanagement leichter.
(Bild: © Rassco - Fotolia)

Die Vorteile einer Cloud wie Agilität, Kosten und Skalierbarkeit sind für jeden ersichtlich und haben maßgeblichen Einfluss auf technologische Entscheidungen der Unternehmen. So sind sie in der Lage, mithilfe der Cloud größere Innovationsschritte und eine bessere Wertschöpfung zu erzielen. An dieser Stelle setzt der Data-Orchestration-as-a-Service (DOaaS) Ansatz an. Datensätze werden dadurch schnell und unkompliziert innerhalb verschiedener Lösungen und Anwendungen integriert und synchronisiert. Ein Praxisbeispiel für eine mögliche Lösung ist innerhalb der Partnerschaft von Informatica in der DACH-Region und T-Systems entstanden: T-Systems stellt dabei Informatica-Software-as-a-Service über ein Rechenzentrum in München bereit. Doch im Hinblick auf Daten fangen viele Unternehmen gerade erst an zu verstehen, was eine Cloud-First-Strategie tatsächlich für sie und ihre Daten bedeutet.

1. Die Sichtbarkeit der Daten ist essenziell für das Datenmanagement in der Cloud

Bei SaaS-Anwendungen legen die jeweiligen Anbieter fest, welches Datenmodell, welche Richtlinien und Prozesse für das Datenmanagement verwendet werden. Daher haben die meisten Unternehmen oft gar keinen Überblick darüber, welche Daten sich in ihrer Cloud befinden. Wie viele SaaS-Apps arbeiten beispielsweise mit Daten ihrer Mitarbeiter? In welchen Apps werden Kundendaten verarbeitet? Das entscheidende Element sind hier Metadaten, also Daten über die Daten, denn auf diese erhalten Unternehmen durch ihren SaaS-Anbieter Zugriff. Durch das Importieren und Sammeln dieser Metadaten erhalten Unternehmen volle Transparenz über ihre Daten in der Cloud. Dies wird umso wichtiger, da Daten üblicherweise vor der Datenintegration aufbereitet werden müssen – nur wer die Metadaten und die zugrundeliegenden Datenmodelle versteht, kann dies effektiv und wiederholt umsetzen.

2. Daten werden in Zukunft hybrid und heterogen sein

Der Begriff Hybrid Cloud ist mittlerweile schon ein weithin bekanntes Phänomen. Richtiger wäre allerdings, von hybriden IT-Umgebungen zu sprechen. Denn Unternehmen nutzen vielleicht Salesforce für die Verwaltung der Daten aus Kunden-Anwendungen, während jedoch für den Bereich Analytics noch Plattformen und Datenquellen on-Premise zum Einsatz kommen. Ein anderes Beispiel: Ein Unternehmen nutzt mehr als 25 Cloud-Apps, möchte aber seine Analytics in Amazon RedShift oder Azure SQL-Servern zentralisieren. Dies bedeutet, dass alle genutzten Datenmanagement-Tools auch in hybriden oder heterogenen Umgebungen einwandfrei funktionieren müssen. Dabei müssen sie nicht nur riesige Volumen an Daten auf einen Schlag hin und her bewegen können, das sogenannte Data Warehousing in der Cloud, sie müssen auch eine nahtlose Transaktion der Daten zwischen on-Premise- und Cloud-Umgebungen sicherstellen.

3. Ohne Datensicherheit geht es nicht

Während Cloud-Anbieter zwar primär die Verantwortung für alle Sicherheitslücken tragen, steht der gute Name des eigenen Unternehmens ebenso auf dem Spiel. Sie müssen sich zumindest über eine Mitverantwortung im Klaren sein. Daher sollten Unternehmen diejenigen Daten priorisieren, welche besonders geschützt werden sollen, sowie Tools und Prozesse aufsetzen, die sicherstellen, dass dies auch wirklich umgesetzt. Sobald die besonders zu schützenden Daten priorisiert wurden, können Unternehmen mit Cloud-Anbietern zusammen daran arbeiten, dass geeignete Sicherheitsmaßnahmen wie Datenmaskierung oder -Verschlüsselung eingesetzt werden.

Dirk Häußermann, Informatica.
Dirk Häußermann, Informatica.
(Bild: Informatica)

Wie man sieht, kann die eigene Cloud-First-Strategie durch den Einsatz der richtigen Tools und Prozesse für das Datenmanagement erheblich beschleunigt werden. Denn nur wer den Wert seiner Daten erkennt und diese richtig verwaltet und kontrolliert, kann das volle Potenzial der Cloud und jeder anderen IT-Umgebung nutzen – ob on-Premise, in der Private bzw. Public Cloud oder einem Mix aus beidem. Um nicht die Kontrolle über die Cloud zu verlieren, muss man als erstes seine Daten in den Griff bekommen – erst dann ist man „cloud ready“.

* Der Autor Dirk Häußermann ist Geschäftsführer EMEA Central für Informatica.

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