Definition: Sicherung der Ablaufprozesse mit Policies Was ist Policy Management?

Autor / Redakteur: HJL / Florian Karlstetter

Der Begriff "Policies" ist weit gespannt. Er bezeichnet Richtlinien, Statuten sowie Verhaltensregeln im Zusammenhang mit der Benutzung von Systemen, Diensten und Netzwerken. Das Policy Management setzt Rahmenbedingungen und sorgt für deren Einhaltung.

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Das Policy Management ist eine Aufgabe des IT-Sicherheitsbeauftragten.
Das Policy Management ist eine Aufgabe des IT-Sicherheitsbeauftragten.
(Bild: gemeinfrei (geralt / pixabay) / CC0 )

Im Fokus: Verantwortung und Kompetenz der Mitarbeiter: Statuten, Richtlinien und ein Verhaltenskodex regeln in Industrie, Wirtschaft sowie bei Behörden den Umgang und die Benutzung von Systemen, Diensten und Netzwerkarchitekturen. Die Interaktion der im IT-Bereich eines Unternehmens tätigen Mitarbeiter erfolgt mit System-Providern auf der einen und Kunden des Unternehmens auf der anderen Seite.

Das zu schaffende Regelwerk umfasst die Sicherheitspolitik in Verbindung mit den als Authorization Policy vorgegebenen Regeln zum Benutzerrecht. Hinzu kommen die unter dem Begriff AUP - Acceptable Use Policies - zusammengefassten Verhaltensvorschriften über akzeptablen Gebrauch und Nutzung der eingesetzten IT-Technik. So entsteht eine Art "Fingerabdruck". Bei dieser Betrachtung wird deutlich dass jedem einzelnen Mitarbeiter eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Einhaltung verabschiedeter Policies zukommt.

Die Policy als dokumentiertes Regelwerk

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat mit Hilfe externer Spezialisten einen Katalog an Musterdokumenten heraus gegeben. Darin wird aufgezeigt, welchen IT-Sicherheitsthemen im Sinne eines soliden Policy Managements besondere Bedeutung zukommt. Das vorliegende Übersichtsdokument gibt Empfehlungen zum Aufbau von Sicherheitsrichtlinien. Das Kompendium an Musterrichtlinien umfasst folgende Dokumentationen:

  • IT-Sicherheitsleitlinie
  • Richtlinie zur IT-Nutzung
  • Richtlinie zur Internet- und E-Mail-Nutzung
  • Richtlinie zum Outsourcing
  • Sicherheitshinweise für IT-Benutzer
  • Sicherheitshinweise für Administratoren
  • Viren-Schutzkonzept
  • Datensicherungskonzept
  • Notfallvorsorgekonzept
  • Archivierungskonzept.

Ein für jedes Unternehmen maßgeschneidert zu entwickelnder Katalog mit den verabschiedeten Sicherheitsrichtlinien bildet die Basis für ein aktives Policy Management für den IT-Bereich.

Die Rolle des Policy Managers

In größeren Unternehmen ist das gestaltende und kontrollierende IT Policy Management der Garant für Sicherheit und optimale Prozessabläufe. Spezielle Policy Management Programme dienen dem Schutz vor unliebsamen IT-Problemen. Doch damit nicht genug: Es beinhaltet auch Schutzmechanismen, die im Falle von Mitarbeiter-Verstößen greifen. Ein aktuelles Beispiel betrifft den Umgang mit Schadcodes, die im Zuge der Nutzung sozialer Netzwerke zur IT-Sicherheitsbedrohung geraten können. Über ein aktives Policy Management können die Zugangsmodalitäten fest gelegt und kontrolliert werden. Der Policy Manager übernimmt die Verantwortung für die Regelung des Datenverkehrs und sorgt für die erforderlichen Zugangskontrollen. Bei Bedarf verfügt er über die Kompetenzen, um soziale Netzwerke oder Cloud-Dienste für Mitarbeiter oder Unternehmensabteilungen zu sperren.

Betriebliche Regelungen gemeinsam mit dem Betriebsrat

Mit betrieblichen Regelungen über Inhalte und Ausgestaltung des Policy Managements sorgt die Unternehmensleitung für klare Verhältnisse. Sie legt verbindlich fest, was erlaubt ist und was nicht. Da die Zustimmung des Betriebsrats bei der Verabschiedung einer IT-Policy erforderlich ist, macht es Sinn, die Ausarbeitung in enger Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung vorzunehmen. Auf diesem Wege entsteht ein bindendes Regelwerk, das die solide Grundlage für ein aktives IT-Policy Management bildet.

Als Fazit aus dieser Betrachtung lässt sich die Notwendigkeit eines aktiven Policy Managements für den IT-Bereich betonen. Ein unter Einbindung des Betriebsrats umsichtig gestaltetes Regelwerk in Verbindung mit funktionierenden Kontrollmechanismen bildet die Grundlage für störungsfreie Abläufe mit besten Chancen für anhaltenden Unternehmenserfolg.

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