Definition: Infrastructure as a Service (IaaS) - IT-Ressourcen aus der Cloud Was ist Infrastructure as a Service?

Infrastructure as a Service, abgekürzt IaaS, ist eines der drei Servicemodelle des Cloud Computings. Es bietet dem Nutzer die typischen Komponenten einer Rechenzentrumsinfrastruktur wie Hardware, Rechenleistung, Speicherplatz oder Netzwerkressourcen aus der Cloud.

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Grundsätzliches zu Infrastructure as a Service (IaaS).
Grundsätzliches zu Infrastructure as a Service (IaaS).
(Bild: gemeinfrei (geralt / pixabay) / CC0 )

Infrastructure as a Service (IaaS) ist neben Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS) eines der drei Servicemodelle des Cloud Computings. Der Service beinhaltet die Bereitstellung von Rechenzentrumsinfrastruktur durch einen Cloud Provider. Der Zugriff über die Ressourcen erfolgt über private oder öffentliche Netzwerke. Zu den Komponenten der bereitgestellten Infrastruktur gehören beispielsweise Server, Rechen- und Netzkapazitäten, Kommunikationsgeräte wie Router, Switche oder Firewalls, Speicherplatz sowie Systeme zur Archivierung und Sicherung von Daten.

Die Verfügbarkeiten und Entstörzeiten der Infrastruktur sind über Service Level Agreements (SLAs) zwischen Nutzer und Dienstleister geregelt. Für den IaaS Anwender ergibt sich der Vorteil, dass die Abrechnung in der Regel nutzungsbezogen erfolgt und keine Investitionen für die Anschaffung der Hardware zu tätigen sind. Die Ressourcen lassen sich flexibel dem jeweiligen Bedarf anpassen und sind bei Lastspitzen schnell skalierbar. Da der Betrieb, die Wartung und die Pflege der Infrastruktur vom Cloud Provider geleistet wird, stehen dem Nutzer stets moderne Hardware und sichere Plattformen zur Verfügung. Für die Installation und Pflege der Software ist der Nutzer zuständig.

Infrastructure as a Service stellt für kleine, mittelständische und für große Unternehmen eine interessante Alternative gegenüber dem Kauf und Betrieb eigener Hardware dar. IaaS bietet in vielen Bereichen enorme Einsparpotenziale.

Virtualisierung kommt zwar häufig für die Bereitstellung der Infrastruktur als Cloud Service zum Einsatz, ist aber keine zwingende Voraussetzung. Um die Infrastruktur mandantenfähig anzubieten, stellt die Virtualisierung eines von mehreren Modellen dar. Hardwareressourcen können den Mandanten auch exklusiv reserviert werden. Infrastructure as a Service wird von vielen namhaften IT-Unternehmen wie IBM, Microsoft, Oracle oder Amazon angeboten.

Die verschiedenen IaaS-Cloud-Typen

Abhängig von der Bereitstellung des Services kann zwischen drei grundsätzlichen IaaS-Cloud-Typen unterschieden werden:

  • die Public IaaS Cloud
  • die Private IaaS Cloud
  • die Hybrid IaaS Cloud

Die Public IaaS Cloud stellt den Anwendern die Services auf Basis einer gemeinsam nutzbaren Infrastruktur in einem oder mehreren Rechenzentren des Anbieters zur Verfügung. Der Zugriff erfolgt in der Regel über das öffentliche Internet. Der Cloud Provider übernimmt die komplette Bereitstellung sowie den Betrieb und die Wartung der Hardware.

Bei einer Privat IaaS Cloud kommen die Konzepte der Public Cloud in einem privaten Rechenzentrum des Unternehmens zur Anwendung. Die IT-Abteilung des Unternehmens tritt gegenüber den Anwendern wie ein Service Provider auf. Einzelne Fachabteilungen können Ressourcen zum Beispiel über ein Self-Service-Portal buchen und anschließend nutzen. Die interne Abrechnung der Leistungen erfolgt ebenfalls wie bei einer Public Cloud nutzungsabhängig. Auch Service Levels können zwischen IT-Abteilung und Fachabteilungen definiert sein. Die Ressourcen der Private Cloud stehen exklusiv den unternehmensinternen Anwendern zur Verfügung und sind nicht von anderen nutzbar. In einer Private Cloud lassen sich hohe Sicherheitsstandards erzielen, da die IT-Umgebung gut kontrollierbar bleibt. Die Private Cloud ist ideal für Unternehmen, die hohe Anforderungen an die Sicherheit und Kontrolle ihrer IT haben.

In einer Hybrid IaaS Cloud sind Private IaaS Cloud und Public IaaS Cloud Services miteinander kombiniert. Die Infrastruktur kann beispielsweise auf einigen Servern in einer privaten Cloud und einigen Servern in einer Public Cloud bereitgestellt sein. Dadurch lassen sich die Vorteile beider Cloudmodelle kombinieren. Unternehmen profitieren von der guten Skalierbarkeit in der Public Cloud, können aber gleichzeitig sensible Daten in der Private Cloud schützen.

Für welche Zwecke eignet sich IaaS optimal?

Optimal eignet sich IaaS für Anwendungen mit stark schwankendem Bedarf an Server-, Netzwerk- oder Storagekapazität. Werden zum Beispiel in der Anwendungsentwicklung für Tests oder in einem Onlineshop zu verkaufsstarken Zeiten höhere Kapazitäten benötigt, können diese flexibel angemietet werden, ohne dass auf die Installation zusätzlicher Hardware gewartet werden muss. Häufig nutzen sehr dynamisch wachsende Unternehmen oder Start-ups Infrastructure as a Service, um mit dem schnell steigenden Bedarf an Hardwareressourcen überhaupt Schritt zu halten. Ist ein stabiles Nutzungsniveau erreicht, kann immer noch über die Anschaffung eigener Infrastruktur nachgedacht werden.

Die Verantwortlichkeiten bei Infrastructure as a Service

Bei der Nutzung von IaaS-Lösungen sind die Verantwortlichkeiten zwischen Cloud Provider und Anwender genau festgelegt. In der Regel kümmert sich der Service Provider um alle Belange, die die Bereitstellung der Hardware betreffen. Dazu zählen die Stromversorgung, die Kühlung, das Kapazitätsmanagement, die Sicherung und Entstörung bei Hardwaredefekten sowie das Updaten und Patchen der Firmware. Der Kunde ist für die Betriebssysteme, die Anwendungen, die Datenhaltung, mögliche Verschlüsselungen, das Benutzer- und Rechtemanagement und Sicherheitsaspekte wie die Konfiguration der Firewall oder die Einhaltung von Datenschutzvorgaben verantwortlich.

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