Definition: Ressourcen aus der öffentlichen Cloud Was ist eine Public Cloud?

In einer Public Cloud sind abstrahierte IT-Infrastrukturen über das öffentliche Internet zugänglich. Verfügbar sind Services wie Rechenleistung, Speicherplatz, Infrastrukturen oder Anwendungen. Eigene Investitionen in Hard- und Software sind durch die Public Cloud überflüssig.

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Die Public Cloud bietet einen öffentlichen Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen.
Die Public Cloud bietet einen öffentlichen Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen.
(Bild: gemeinfrei (geralt / pixabay) / CC0 )

Im Unterschied zu einer Private Cloud stellt die Public Cloud ihre Services nicht nur einzelnen Organisationen, sondern einer Vielzahl von Anwendern über das öffentliche Internet zur Verfügung. Kunden können bei einem Public Cloud Dienstleister Services wie Rechenleistung, Infrastruktur, Speicherplatz oder Anwendungen mieten. Für die Abrechnung der Leistungen gibt es verschiedene Modelle. Die Modelle haben gemeinsam, dass der Anwender in der Regel nutzungsabhängig für die tatsächlich erbrachte Leistung zahlt. Es existieren aber auch Abomodelle oder kostenlose beziehungsweise werbefinanzierte Public Cloud Services. Für die Nutzer der Public Cloud ergibt sich der Vorteil, dass keine eigene IT-Infrastruktur und Software zu installieren und zu betreiben ist. Hohe Investitionskosten lassen sich vermeiden. Bei Bedarf ist es möglich, die in Anspruch genommenen Leistungen flexibel zu erweitern. IT-Ressourcen lassen sich variabel nach Anforderung zusammenstellen und passen sich dem aktuellen Bedarf an Rechenleistung oder Speicherplatz an. Beispiele für Public Cloud Angebote sind Microsoft Azure oder Amazons Elastic Compute Cloud (EC2).

Mögliche Services einer Public Cloud

Cloud-Dienstleistungen, wie sie in einer Public Cloud zur Verfügung gestellt werden, können unterschiedliche Arten von Services beinhalten. Mögliche Cloud-Services sind:

  • Software as a Service, abgekürzt SaaS
  • Platform as a Service, abgekürzt PaaS
  • Infrastructure as a Service, abgekürzt IaaS

Infrastructure as a Service (IaaS) bietet den Anwendern virtualisierte Ressourcen von Computerhardware. Dazu zählen virtuelle Rechner, Netze oder Speicher. User können mit IaaS ihre eigene IT-Infrastruktur zusammenstellen und beliebige Software darauf betreiben. Für die Installation und den Betrieb der Software ist der Anwender selbst verantwortlich. Mit Platform as a Service (PaaS) stellt der Dienstleister den Kunden Laufzeit- und Programmierumgebungen zur Verfügung, deren Rechen- und Datenkapazitäten flexibel anpassbar sind. Auf einer PaaS-Umgebung können Anwendungen innerhalb der vom Dienstleister bereitgestellten Umgebung entwickelt oder betrieben werden. Software as a Service (SaaS) bietet einen direkten Zugang zu Anwendungen oder zu einer bestimmten Software. Den Betrieb der Software verantwortet der Cloud-Provider. Der Anwender nutzt die Software lediglich. Die verschiedenen Cloud-Services sind nicht auf die Public Cloud beschränkt, sondern sind auch in anderen Cloud-Modellen verfügbar. Neben der Public Cloud existieren die Private Cloud, die Hybrid Cloud und die Community Cloud.

Wesentliche Merkmale einer Public Cloud

Um eine Cloud-Umgebung als Public Cloud zu bezeichnen, muss sie verschiedene Kriterien erfüllen. Der Zugang zur Cloud sollte über öffentliche Netzwerkstrukturen wie über das Internet für eine Vielzahl an Usern möglich sein. Die Ressourcen sind den Anwendern bedarfsgerecht bereitzustellen und sollen sich ändernden Anforderungen flexibel anpassen. Die Cloud-Services zeichnen sich durch ihre gute und schnelle Skalierbarkeit aus. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt nutzungsbezogen. Kunden zahlen nur für die vom Provider bereitgestellten Leistungen, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Hierfür ist es erforderlich, dass die Nutzung von Rechenleistung, Bandbreite, Speicherplatz oder von Anwendungen für den Anbieter und Kunden messbar ist.

Im Optimalfall können Anwender Leistungen direkt buchen oder kündigen und online bezahlen. Sie sind nicht an langfristige Verträge gebunden. Für das Buchen und die Anpassung der benötigten Services sind Self-Service-Oberflächen für die Kunden vorhanden. Besonders wichtig in einer Public Cloud ist, dass die gemeinsam genutzten Ressourcen unterschiedlicher Kunden hermetisch voneinander abgeschirmt und getrennt sind. Kundeneigene Daten dürfen nicht übergreifend zur Verfügung stehen und sind vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Gleichzeitig hat der Service-Provider sicherzustellen, dass sich weder Verfügbarkeit noch Performance der einzelnen Umgebungen gegenseitig beeinflussen.

Um Hardware-Ressourcen einzusparen und nicht für jeden Kunden dedizierte Hardware einzusetzen, verwenden die Provider in der Regel virtualisierte Umgebungen. Sie stellen ein Erkennungsmerkmal für Cloud-Services dar. Virtualisierte Umgebungen sorgen für eine bessere Auslastung der Rechenzentrumsressourcen und reduzieren gleichzeitig die Kosten für Hardware. Die Trennung der Kundenumgebungen lässt sich aber nicht nur durch Virtualisierung realisieren. Zum Teil erfolgt eine Trennung auch auf Hardware- oder Anwendungsbasis.

Vorteile einer Public Cloud

Anwender von Public Cloud Services profitieren im Vergleich zu herkömmlichen, dedizierten IT-Strukturen von zahlreichen Vorteilen. Die Installation und das Setup der Services ist einfach und kostengünstig. Hohe Investitionskosten werden vermieden, da die Hardware und Infrastruktur vom Dienstleister betrieben wird. Alle Services lassen sich abhängig vom aktuellen oder zukünftigen Bedarf flexibel skalieren. Gleichzeitig müssen die Anwender nicht für ungenutzte Ressourcen zahlen, da die Abrechnungsmodelle vorsehen, nur tatsächlich in Anspruch genommene Leistungen in Rechnung zu stellen. Veränderungen der Services sind schnell realisierbar, ohne dass langwierige Hardwarebeschaffungen und -installationen durchzuführen sind. Selbst auf kurzfristige Lastspitzen ist ein schnelles Reagieren möglich.

Da der Provider seine Services in professionellen Rechenzentrumsumgebungen betreibt und entsprechende Backuplösungen vorsieht, bieten die Services in der Regel höhere Verfügbarkeiten als sie in eigenen IT-Umgebungen zu erreichen sind. Der Anwender muss keine Ressourcen für die Wartung oder eventuelle Störungsbehebungen bereithalten und kann sich auf sein eigentliches Kerngeschäft konzentrieren. Die Anbieter implementieren moderne Sicherheitskonzepte in ihren Cloud-Umgebungen und erhöhen die Sicherheit der bereitgestellten Services. Cloud-Systeme sind in der Regel rund um die Uhr gemanagt und werden von Security-Profis überwacht.

Abgrenzung der Public Cloud von der Private Cloud

Gegenüber der Private Cloud unterscheidet sich die Public Cloud darin, dass die angebotenen Services für die Allgemeinheit und nicht exklusiv für einzelne Organisationen zur Verfügung stehen. Eine Private Cloud wird entweder von der Organisation selbst betrieben oder exklusiv von einem Dienstleister nur für diese Organisation bereitgestellt.

Die Nutzung einer Public Cloud kann durch strenge gesetzliche Datenschutzregelungen oder durch Sicherheitsbedenken hinfällig werden. In bestimmten Branchen ist es aufgrund der Regulierung untersagt, Daten an externe Dienstleister zu übertragen, die nicht die strengen deutschen oder europäischen Datenschutzanforderungen erfüllen. In solchen Fällen ist eine Private Cloud oder eine Mischform von Private und Public Cloud, die Hybrid Cloud, zu nutzen. Sie bietet einen kombinierten Zugang zu Services einer Public Cloud und einer Private Cloud abhängig von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung. Gegenüber der Public Cloud hat die Private Cloud den Vorteil, dass die Performance der Services nicht durch andere Kunden beeinflusst wird.

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