Definition: Cloud-Plattformen Was ist eine Cloud-Plattform?
Bereits die Cloud selbst lässt sich als eigenständige Plattform auffassen. Im Detail beschreiben Cloud-Plattformen jedoch auch Servicemodelle, bieten Abstraktionsebenen im Rechenzentrum und fungieren als Dachlabel für kommerzielle Angebote einzelner Anbieter.
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In der Informatik bezeichnet „Plattform“ eine Abstraktionsebene, auf der Anwendungen ausgeführt oder entwickelt werden können. Diese Schicht liegt zwischen zwei Komponenten eines Rechnersystems. Das bedeutet: Anwender interagieren lediglich mit der Plattform, die darunter liegenden Ebenen sind für Nutzer unsichtbar und können in der Regel ausgetauscht werden. ohne dass der Anwender davon etwas mitbekommt.
Aus Anwendersicht: IaaS, PaaS, SaaS
In diesem Sinne lassen sich Cloud-Umgebungen jedweder Art bereits selbst als Plattform verstehen – schließlich geht es beim Cloud Computing darum, flexibel skalierbare IT-Ressourcen bereitzustellen oder zu nutzen. Wie diese Ressourcen wiederum im Detail ausgeprägt sind, ist häufig nicht von Interesse. Beispiel: Selbst wenn Nutzer ihre virtuellen Maschinen bis auf die Infrastrukturebene von CPU-Cores und RAM-Kapazität konfigurieren können, werden sie sich in den seltensten Fällen mit verwendeten Serverchassis, Prozessorgenerationen oder Taktraten der Speicherbausteine auseinandersetzen – in bestimmten Grenzen sind die skizzierten Komponenten also ersetzbar, die darauf aufsetzende Cloud-Plattform portabel.
Abhängig vom Servicemodell verschiebt sich die Plattformebene immer weiter. Während Nutzer einer Infrastructure as a Service (IaaS) sich noch virtualisierte Hardwareressourcen zusammenstellen, bieten ihnen Platforms as a Service (PaaS) bereits einen Zugriff auf vorinstallierte Programmier- und Laufzeitumgebungen. Als mittleres Servicemodell trägt PaaS die „Plattform“ bereits im Namen, und kommt dem allgemeinen Verständnis einer Plattform wohl auch am nächsten: Schließlich vereint eine PaaS gleichermaßen eine bereits hohe Abstraktionsebene mit weitgehendem Gestaltungsspielraum für Entwickler. Bei Software as a Service (SaaS) greifen Nutzer derweil nur noch auf das jeweilige Anwendungsprogramm zu – und haben in der Regel überhaupt keine Idee mehr davon, mit welcher Programmiersprache dieses erstellt wurde und auf welcher Hardwareplattform es läuft.
Aus Betreibersicht: Cloud-Betriebssysteme und Plattformen
Aus Betreibersicht unterstützen Plattformen bei Management und Orchestrierung umfangreicher Hardwarepools. Oft auch als Cloud-Betriebssysteme bezeichnet, fassen Softwareprojekte wie CloudStack oder OpenStack dabei einzelne Rechen-, Storage-, Netzwerkressourcen zu virtualisierten Ressourcenpools zusammen.
Darauf aufbauend lassen sich wiederum PaaS-Umgebungen, wie OpenShift oder Cloud Foundry aufsetzen und bereitstellen. Das tun verschiedene Anbieter in Form kommerzieller Angebote unter eigener Flagge. Als zertifizierte Provider nutzen die von VMware/Pivotal Software entwickelte Multi-Cloud-PaaS Cloud Foudry unter anderen HPE (Helion Stackato) oder IBM (Bluemix) oder SAP (HANA Cloud Platform).
Plattform als kommerzielles Angebot
Als Cloud-Plattform lassen sich überdies meist als PaaS dargereichte Cloud-Angebote verschiedenster kommerzieller Dienstleister auffassen, die vielfältigste Cloud-Dienste unter einem gemeinsamen Markendach zusammenfassen. Nicht alle tragen den Term dabei so prominent im Namen wie die Google Cloud Platform – unter deren Dach übrigens auch die von Red Hat stammende PaaS OpenShift Dedicated verfügbar ist. Zu weiteren bekannten Angeboten zählen auch Microsoft Azure sowie Amazon Web Services.
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