Praxisanforderungen der neuen XenDesktop 4-Infrastruktur Virtual Desktop Infrastructure: Vom Streaming bis zur Anwendungsvirtualisierung
Nach der Servervirtualisierung steht mit der Desktopvirtualisierung die nächste große Änderung für die Rechenzentren ins Haus. Anhand der aktualisierten Version von Citrix XenDesktop 4 zeigen wir die begleitenden Anforderungen und Konzepte auf.
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Die Virtualisierung von Desktops stellt nach der Virtualisierung der Server den nächsten gravierenden Einschnitt in die IT-Betriebsszenarien dar. Sie geht dabei von einem einfachen Modell aus: Statt jedem Anwender einen physischen Rechner mit lokalem Betriebssystem und all den Anwendungen bereitzustellen, erhält der Nutzer nunmehr ein virtuelles Abbild eines Rechners.
Die eigentliche Ausführumgebung seines Desktops ist ein zentraler Server. Zum Benutzer hin übertragen werden nur die Bildschirmausgaben. Von ihm zurück kommen Maus- und Tastatureingaben. Das klingt nach dem alten Presentation Server, der Präsentationsvirtualisierung von Citrix, die nun XenApp heißt. Ist XenApp dann wiederum mit App-V von Microsoft vergleichbar wie der Namesähnlichkeit suggerieren würde? Nein, ist sie nicht! Es vermischen sich Funktionen und Begriff.
Verquickung der Virtualisierungsvarianten
Die Hersteller der Virtualisierungslösungen packen oftmals unterschiedliche Modelle unter ein Dach. Citrix verknüpft in seinen Produkten die Techniken der Präsentationsvirtualisierung mit jenen der Desktopvirtualisierung und der Applikationsvirtualisierung. Die korrespondierenden Produkte von Citrix dazu sind XenDesktop zur Desktopvirtualisierung und XenApp zur Präsentationsvirtualisierung. XenApp ermöglicht aber auch die Virtualisierung von Applikationen. Microsoft wiederum bildet im XP-Mode von Windows 7 einen vollständigen Desktop auf einem bestehenden Windows 7-Client ab. Diese Beispiele zeigen, dass die traditionellen Grenzen zwischen den drei Modellen verwischt werden. So bestehen im Gegensatz zur Servervirtualisierung bei der Desktopvirtualisierung weitaus mehr und unterschiedliche Konzepte. Schlüsselt man diese nach der Ausführumgebung des Desktops auf, so zeigen sich beispielsweise für XenDesktop drei zentrale Modelle:
- Die zentrale Ausführung des Desktops auf einem physischen Rechner im Data Center. Das Benutzergerät übernimmt dabei lediglich die Rolle eines Ein-/Ausgabegerätes. Alle Rechenleistung wird auf dem Rechner im Data Center erbracht. Als Rechner kommen dabei meist Blade-Einschübe in Betracht. Prinzipiell kann es sich dabei aber auch um einen traditionellen PC handeln.
- Die zentrale Ausführung eines Desktops in einer virtuellen Maschine im Data Center. Auch hierbei fungiert das Benutzergerät lediglich als eines Ein-/Ausgabegeräte. Der Benutzer-Desktop läuft aber nicht auf einer eigenen Hardware, sondern in einer virtuellen Maschine eines der gängigen Virtualisierungstools wie etwa VMware ESX, XenServer oder Hyper-V.
- Das Streaming (Laden) des Desktops aus einem Image im Data Center auf das Benutzergerät. Dabei erfolgt die Ausführung des Desktops auf dem Benutzergerät. Bei dem Benutzergerät handelt es sich wiederum um einen PC, einen Thin Client oder auch andere Geräte.
Die Vereinfachung ergibt sich bei diesem Modell vor allem durch die optimierte Verwaltung. Das Image, das auf das Benutzergeräte „gestreamt“ wird, kann mehrfach zugewiesen werden. Somit besteht ein Image für mehrere Benutzer und deren Geräte. Durch die Mehrfachverwendung des Images und dessen zentraler Verwaltung wird natürlich auch die gesamte Administration der Benutzer-Images einfacher.
Citrix unterstützt in XenDesktop all diese obigen Modelle der Desktop-Virtualisierung.
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