Business-Linux für null Euro Univention senkt die Lizenzpreise für UCS-Infrastruktur-Software

Von Ludger Schmitz

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Der Bremer Linux-Anbieter macht es nun möglich, eine kostenlose Variante von Univention Corporate Server (UCS) auch kommerziell einzusetzen. Wie viele Server und Anwender es sind, ist egal. Auch die Preise für Lizenzen mit Support sinken.

Univention Corporate Server steht jetzt auch als kostenfreie Core Edition zur Verfügung.
Univention Corporate Server steht jetzt auch als kostenfreie Core Edition zur Verfügung.
(Bild: Uwe Steinbrich, pixelio.de)

Kostenlos ließ sich Univention Corporate Server (UCS) auch bisher schon von der Univention-Website herunterladen. Doch die damit verbundene Lizenz „free for personal use“ erlaubte keine kommerzielle Nutzung. Da gibt es nun keine Barriere mehr. Jedenfalls nicht für Anwender, die auf den Support aus Bremen verzichten können.

Kostenlose "Core Edition" hat nur Einschränkungen beim Support

Die alte Einsteiger-Lizenz gibt es nicht mehr, die neue heißt „UCS Core Edition“. Sie kennt keine Beschränkung hinsichtlich der Zahl der physikalischen CPU oder der virtuellen Maschinen. Auch die Zahl der Benutzer oder Endgeräte ist unbegrenzt. Dieses UCS darf Teil einer Active-Directory-Domäne sein. Das Upgrade auf ein neues Release muss innerhalb von sechs Monaten nach dessen Veröffentlichung erfolgen.

Nur ein Support durch Univention selbst ist bei der Core Edition nicht geboten. Die Anwender müssen das Handbuch zu Rate ziehen, sie können sich aber an die Community im UCS-Forum wenden. Und die gilt unter UCS-Anwendern als sehr agil, schnell und hilfsbereit.

UCS – mehr als ein Linux

Univention Corporate Server ist eine auf der Linux-Distribution Debian aufbauende Infrastruktur-Lösung. Neben dem Betriebssystem umfasst UCS ein Management-System, deren grafische Benutzeroberfläche administrative Aufgaben bis in die Verwaltung virtueller Umgebungen und der Identitäten der Benutzer vereinfacht. Ihr Merkmal ist dabei die Möglichkeit zur Integration in Active-Directory-Umgebungen. Anwendungen für UCS lassen sich über ein App Center von Univention sehr leicht installieren.

Univention-Geschäftsführer Peter Ganten
Univention-Geschäftsführer Peter Ganten
(Bild: Univention)

„Univention Corporate Server entwickelt sich mit dem App Center zur offenen Plattform, mit der Softwarehersteller ihre Produkte in Unternehmen einfach auffindbar, installier- und integrierbar machen“, erklärt der Univention-Gründer und -Geschäftsführer Peter Ganten. „Mit der UCS Core Edition fördern wir diese Entwicklung und ermöglichen es allen Beteiligten, UCS immer als Integrations- und Appliance-Plattform kostenfrei einzusetzen.“

Auch Lizenzen mit Support sind günstiger

Auch bei den anderen Lizenzen von Univention hat sich einiges getan. Es läuft im Wesentlichen auf Preissenkungen um jährlich 139 Euro hinaus. „Sonst wäre die Stufe zu den Subskriptionen für Kleinunternehmen, die Support haben wollen, zu hoch geraten“, erklärt Firmenchef Peter Ganten. Bei den drei „Subscription“ sind im Gegensatz zu früher die ersten zehn Benutzer in einer Domäne kostenlos. Je weiterem Benutzer sind jährlich 13,90 Euro fällig. Ganten: „Damit ist auch für kleine Unternehmen die Verwendung kommerzieller Subskriptionen mit längerer Pflege und Möglichkeit zum Zugriff auf den Support keine finanzielle Hürde.“

Base, Standard und Premium Subscription mit Support

Die „Base Subscription“ kostet 290 Euro pro Jahr und ist auf zwei CPU, vier virtuelle Maschinen und 1000 Anwender begrenzt. Hierzu kann man Univention-Support in Packs zu unterschiedlichen Zahlen von Incidents erwerben. Jedes Major-Release wird fünf Jahre unterstützt.

Hingegen sieht die nächsthöhere „Standard Subscription“ eine Incident-Flatrate, also unbegrenzten Support vor. Bei dieser Lizenz ist die Zahl der CPUs und virtuellen Maschinen unbegrenzt, die der Benutzer auf 1000 limitiert. Auch hier ist für den Support ein Upgrade nach fünf Jahren erforderlich. Die Kosten: 1190 Euro pro Jahr.

Für die ganz großen Umgebungen gibt es die „Premium Subscription“ zum Preis von 1690 Euro pro Jahr. Hier gibt es keinerlei Einschränkungen hinsichtlich CPUs virtuellen Maschinen und Nutzerzahlen. Die weiteren Unterschiede zu den anderen Lizenzen bestehen in der sieben Jahre dauernden Unterstützung für Major-Releases und vor allem in der hier möglichen Festlegung von maximalen Reaktionszeiten des Univention-Supports.

Spezialvarianten für Bildungs- und Forschungseinrichtungen

Unverändert gibt es zwei Spezialvarianten von UCS. Die Lizenzform „Research & Education“ ist für solche Einrichtungen rund 40 Prozent günstiger als eine der oben genannten Subskriptionen. Der tatsächliche Preis wird mit Univention frei verhandelt und beläuft sich auf einen gerundeten Betrag.

Die Lizenzform „Classroom“ betrifft eigentlich ein funktional umfangreicheres Paket als UCS und hat dann den Produktnamen „UCS@school“. Hier belaufen sich die Kosten auf einen Euro pro Schüler und Jahr. Wo auf die UCS-Server-Umgebung angepasste Linux-Desktops zum Einsatz kommen, kostet der „Univention Corporate Client“ (UCC) 22,90 Euro pro Arbeitsplatz und Jahr.

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* Der Autor Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim

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