Datacenter-Virtualisierung und Management heterogener Cloud-Umgebungen Starkes Team: Enterprise Virtualization 3.3 und Cloud Infrastructure 4.0 von Red Hat

Autor / Redakteur: Thomas Drilling / Florian Karlstetter

Red Hat hat Version 3.3 der Management-Plattform Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) veröffentlicht, die Verbesserungen in den Bereichen Infrastruktur, Network und Storage mitbringt. Als Teil des ebenfalls aktualisierten Red Hat Cloud Infrastructure sorgt die erweiterte OpenStack-Unterstützung in RHEV für bessere Portabilität zwischen heterogenen Cloud-Umgebungen.

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Der Open-Hybrid-Cloud-Ansatz von Red Hat Enterprise Virtualization 3.3 kombiniert Datacenter-Virtualisierung mit Funktionen zur Verwaltung von Public und Private Clouds.
Der Open-Hybrid-Cloud-Ansatz von Red Hat Enterprise Virtualization 3.3 kombiniert Datacenter-Virtualisierung mit Funktionen zur Verwaltung von Public und Private Clouds.
(Bild: Red Hat)

Abseits der derzeit im Trend liegenden OpenStack-Features in Red Hat Enterprise Virtualization ist und bleibt RHEV in erster Linie eine traditionelle, hoch skalierbare Datacenter-Virtualisierung-Lösung mit einem leistungsfähigen webbasierten Management-Systeme (RHEV-M) zum Ausrollen und Verwalten virtueller Maschinen, welches auf einem Red-Hat-Enterprise-Linux-System (RHEL) läuft.

Red Hat Enterprise Virtualisation: Setup und Workflow
Red Hat Enterprise Virtualisation: Setup und Workflow
(Bild: Red Hat)
Besonderheiten von RHEV sind die Unterstützung spezieller Red-Hat-Technologien, wie dem SPICE-Protokoll und VDSM (Virtual Desktop Server Manager), mit deren Hilfe die Hypervisor-Systeme (Nodes) sehr effizient mit dem RHEL-basierten Management-System kommunizieren, einschließlich einer performanten Übertragung von Bildschirminhalten, was insbesondere für die von RHEV ebenfalls unterstützte Desktop-Virtualisierung (VDI) eine entscheidende Rolle spielt. Letztere wird aber mit der zunehmenden Popularität von Private Clouds und den sukzessiv ausgebauten OpenStack-Support in RHEV absehbar an Bedeutung verlieren. RHEV kann Benutzer- und Gruppen-Informationen in verschiedenen Verzeichnisdiensten verwalten, bzw. von dort beziehen, darunter Red Hat Directory Server, FreeIPA, IBM Tivoli und Active Directory.

RHEV und OpenStack

In puncto OpenStack bietet die neue Version 3.3 von Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) erweiterte Funktionen für die Unterstützung der OpenStack-Komponenten Glance (Imaging) und Neutron (Networking). Dies bedeutet schlicht, dass RHEV-Anwender beispielsweise VM-Templates und Netzwerkkonfigurationen speichern und sowohl in Ihrer Datacenter-Virtualisierung mit RHEV, als auch in Ihrer IaaS-Umgebung auf Basis von Red Hats OpenStack-Distribution Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform verwenden können, was den Übergang von der klassischen Datacenter-Virtualisierung zur privaten IaaS-Cloud fördern soll.

Eine integrierte Umgebung aus Private Cloud und Datacenter eröffnet Unternehmen zudem die Möglichkeit, hochflexible Applikationen in der gleichen Umgebung zu betreiben, ohne dafür ihre Infrastruktur-Layer duplizieren zu müssen. Hintergrund: Red Hat hatte im Juni vergangenen Jahres ein Third-Party-Plugin-Framework für Red Hat Enterprise Virtualization 3.2 vorgestellt: Damit können Softwarehersteller neue Features ihrer Lösungen unmittelbar in die Management-Benutzeroberfläche von Red Hat Enterprise Virtualization einbinden. Die Zeit bis zur jetzt erfolgten Freigabe von RHEV 3.3 haben bereits einige Anbieter für die Fertigstellung erster RHEV-Plugins genutzt.

Unterstützte Anwendungen

  • So ermöglicht etwa HPs Insight Control Plugin für Red Hat Enterprise Virtualization einen umfassenden Überblick über den Status von HP-Servern. Das Plugin vereinfacht den Betrieb, steigert die Zuverlässigkeit, reduziert Stillstandszeiten und ermöglicht Administratoren von einer zentralen Stelle eine vollständige Sicht auf ihre physische und virtualisierte Umgebung
  • Auch NetApp hat mit Virtual Storage Console für Red Hat Enterprise Virtualization ein Plugin veröffentlicht, das etwa das Bereitstellen, Ändern und Klonen von NetApp NFS über die Benutzeroberfläche des Red Hat Enterprise Virtualization Manager ermöglicht.
  • Darüber hinaus bietet Symantecs Veritas Cluster Server Funktionen für ein automatisiertes Disaster Recovery und sorgt für einen kontinuierlichen Betrieb von Applikationen. Er erkennt Risiken, die die Anwendungsverfügbarkeit gefährden und automatisiert die Wiederherstellung von Anwendungen, um Hochverfügbarkeit zu erzielen und das Disaster Recovery zu beschleunigen.

"Der Symantec Veritas Cluster Server unterstützt Red Hat Enterprise Virtualization, unterstreicht unsere langjährige Zusammenarbeit mit Red Hat und ermöglicht Unternehmen aller Größen den Aufbau von Hochverfügbarkeitslösungen für ihre Applikationen und Informationen", erklärt Doug Matthews, Vice President Information Availability Product Management bei Symantec. "Durch die optimale Abstimmung mit Red Hat Enterprise Virtualization 3.3 können Unternehmen automatisierte Disaster-Recovery-Lösungen aufbauen, die eine hohe Verfügbarkeit und Performance ihrer unternehmenskritischen Applikationen gewährleisten."

Red Hat hat darüber hinaus in RHEV 3.3 die Programmierschnittstellen für Backup und Restore erweitert, welche jetzt ein API-Set bereit stellt, das Third-Party-Softwarehersteller für Backup und Restore nutzen können. Neu ist auch eine „self-hosted engine“ getaufte Komponente, mit deren Hilfe sich das Management-Backend Red Hat Enterprise Virtualization Manager (RHEV-M) selbst als gehostete virtuelle Maschine betreiben lässt. Dies reduziert unter anderem den Hardware-Bedarf und vereinfacht den Aufbau eines RHEV-Setups.

Das nachfolgende Video veranschaulicht Red Hat Enterprise Virtualisation und die Möglichkeiten, die damit verbunden sind:

Red Hat Cloud Infrastructure 4.0

Im Zusammenhang mit den erweiterten OpenStack-Funktionen in RHEV 3.3 hat Red Hat folgerichtig auch sein Cloud-Bundle Red Hat Cloud Infrastructure auf die Version 4.0 aktualisiert, ein Paket aus Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform, der Cloud-Management-Lösung Red Hat CloudForms 3.0 und Red Hat Enterprise Linux (RHEL), welches Unternehmen den Einstieg in Cloud-Computing erleichtern soll.

Mit der aus der Übernahme der EVM-Suite des Virtualisierungsspezialisten ManageIQ hervorgegangenen Management-Lösung CloudForms 3 können Unternehmen Cloud-Services, die mit Red Hat Enterprise Virtualization, VMware vSphere oder anderen Virtualisierungslösungen, Hypervisoren und Plattformen implementiert wurden, überwachen und steuern. Über das Cloud Management hinaus fungiert Red Hat Cloud Infrastructure auch als Plattform für Cloud-fähige Applikationen in unterschiedlichsten IT-Umgebungen mit flexiblen Managementfunktionen wie Discovery, Chargeback oder Self-Service Provisioning. Wie Red Hat Enterprise Virtualization unterstützt auch Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform die Networking- und Image- Services von OpenStack via Neutron und Glance, sodass Anwender OpenStack Images in einem einzigen Storage Repository erstellen und verwalten können. Dies reduziert neben den Kosten für Storage und Hardware Inkonsistenzen und ermöglicht eine einfachere Umsetzung von Compliance- und Sicherheitsanforderungen.

"Auf Basis der Updates der Red Hat Cloud Infrastructure freut sich Intel auf die Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit mit Red Hat und die Unterstützung von Unternehmen bei der Ausschöpfung des vollen Potenzials der Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform auf Intel-Xeon-Prozessor-basierten Servern", erklärt Ram Peddibhotla, Director of Planning, Software & Services Group bei Intel. "Red Hat und Intel werden die Kooperation bei der Lösung von Kundenherausforderungen weiter fortsetzen, und zwar mit OpenStack-basierten Angeboten wie dem On-Ramp to Enterprise OpenStack Program und der Unterstützung von Unternehmen bei der Migration von der traditionellen Rechenzentrumsvirtualisierung in die OpenStack Cloud."

Das nachfolgende Video erklärt den Infrastructure-as-a-Service-Ansatz von Red Hat Cloud Infrastructure:

Weitere Einzelheiten zu den Neuerungen von RHEV 3.3 finden sich in der Veröffentlichungsmitteilung und der offiziellen Dokumentation zu RHEV 3.3.

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