Die richtige Balance zwischen Speicherkapazität und Funktionsumfang SharePoint in der Cloud oder OnPremise?
Mit Einführung von Office 365 hat Microsoft sein Angebot an Cloud-Services im vergangenen Jahr erheblich erweitert – dazu zählt auch die Online-Version von SharePoint. Die On-Premise-Versionen von SharePoint 2010 bieten zwar nach wie vor einen größeren Funktionsumfang als SharePoint Online, Unternehmen interessieren sich jedoch zunehmend für einen hybriden Ansatz unter Einsatz von Cloud-Services.
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Jeremy Thake, Chief Architect bei AvePoint erklärt, wie wichtig es ist, bei SharePoint Funktionsumfang und Speicheranforderungen gegeneinander aufzuwiegen.
Für eine optimale SharePoint-Implementierung sind jedoch unabhängig vom gewählten Ansatz (Online, On Premise, Hybrid) bestimmte Überlegungen im Vorfeld wichtig.
SharePoint Online bietet grundlegende Funktionen für Collaboration, unterliegt als reine Internetversion ohne ergänzende On-Premise-Infrastruktur jedoch diversen Einschränkungen. Für Unternehmen, die die Anwendungsentwicklung für komplexe Szenarien oder unternehmensweites Content Management nutzen möchten, ist SharePoint Online nicht immer die beste Option.
Ohne konkrete Planung kann es leicht passieren, dass Unternehmen unnötige oder ungenutzte Daten in der Cloud speichern. Das Überschreiten vorgegebener Kapazitätsgrenzen in SharePoint Online kann schnell unvorhergesehene Zusatzkosten verursachen.
Ebenso ist die Art der Anwendungen, die Unternehmen auf ihrer Collaboration-Plattform bereitstellen wollen, ein Auswahlkriterium für die geeignete Version. Als Multi-Tenant-Modell bietet SharePoint Online Unternehmen, die eigene Applikationsentwicklungen integrieren möchten, nur die sogenannten Sandboxed Solutions an.
Sandboxed Solutions ermöglichen berechtigten Benutzern das Hochladen kundenspezifischer Lösungen auf Basis von Technologien wie Silverlight, jQuery und Client Object Model über die Webschnittstelle. Diese Lösungen unterliegen jedoch Sicherheitseinschränkungen und der Überwachung durch die Farm-Infrastruktur. Für Full Trust-Solutions hingegen – die nur On-Premise verfügbar sind – besteht in Bezug auf Funktionalität, Anwendungsumfang sowie Code Access Security (CAS) mehr Spielraum.
Gerade für den Entwicklungs-, Test- und Proof-of-Concept-Bereich ist die Skalierbarkeit der Cloud-Plattform in Verbindung mit der kurzfristigen Bereitstellung und den niedrigen Einstiegskosten ein klares Argument für SharePoint Online. Als Entwicklungs- und Testplattform können Unternehmen in SharePoint Online Applikationen evaluieren und testen, bevor diese allgemein zur Verfügung gestellt werden – ganz gleich ob On-Premise oder in der Cloud.
Viele Unternehmen suchen nach einer ausgewogenen Lösung, die die schnelle Implementierung, Skalierbarkeit und Flexibilität der Cloud mit dem vollen Funktionsumfang und den komplexen Applikationsmöglichkeiten einer On-Premise-Umgebung vereint.
Eine pauschale Empfehlung für eine Lösung kann nicht gegeben werden, vielmehr muss jedes Unternehmen die Vor- und Nachteile beider Ansätze genau prüfen und gegeneinander abwägen. Ein hybrider Ansatz kann hier die optimale Lösung sein.
Der Autor
Jeremy Thake ist Chief Architect bei AvePoint und langjähriger SharePoint-Experte (Microsoft MVP).
AvePoint ist Anbieter von Enterprise-Class Governance-Lösungen für Microsoft SharePoint. Die zentrale Plattform des Unternehmens ist DocAve, mit der wichtige Bereiche wie Management, Integration und Migration, Protection und Reporting von SharePoint-Installationen abdeckt.
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