Uniscon versiegelt Verbindungsdaten datenschutzkonform "Sealed Freeze" bändigt Vorratsdatenspeicherung
Mit "Sealed Freeze" will Uniscon der Vorratsdatenspeicherung ihren Schrecken nehmen. Informationen werden versiegelt, Rasterfahndungen und willkürliche Datenzugriffe technisch ausgeschlossen.
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An der Vorratsdatenspeicherung (VDS) scheiden sich die Geister. Aktuell wird unter anderem auf europäischer Ebene diskutiert, inwieweit die VDS mit der Charta der Grundrechte der Europäischen Union kompatibel ist. Schon länger führen VDS-Befürworter außerdem die Terrorabwehr ins Feld während VDS-Gegner fürchten, lückenlos vom Staat überwacht zu werden. Das jetzt von Uniscon vorgestellte Verfahren "Sealed Freeze" soll das Sicherheitsempfinden aller Parteien zufrieden stellen. Mit der Lösung könnte auch der Gesetzgeber die schon 2010 vom Bundesverfassungsgericht gestellten Forderungen nach hinreichender Datensicherheit und Begrenzung der Verwendungszwecke erhobener Daten erfüllen.
Portionsweise geschützt
"Sealed Freeze" speichert Daten anhand vordefinierter Policies. Die legen fest, wer in welchem Umfang Informationen später wieder auslesen darf; für einmal geschriebene Daten gelten die Richtlinien ein Leben lang und lassen sich nicht rückwirkend ändern.
Daten portioniert "Sealed Freeze" in Blöcken, die mit individuellen Schlüsseln codiert werden. Ein privater Key dechiffriert damit also nur Informationen über einen bestimmten Zeitraum. Die Schlüssel selbst werden in einem nicht zugänglichen, flüchtigen (volatilen) Speicher vorgehalten. Um Datenverluste zu vermeiden ist dieser redundant ausgelegt.
Daten zur Entschlüsselung freigeben können nur Clients mit entsprechenden Zertifikaten. Im Falle der VDS könnten das beispielsweise Gerichte sein. Auch ein Mehraugenprinzip lässt sich implementieren – dann müssten mehrere, voneinander unabhängige Stellen den Datenzugriff erlauben. Die anlassbezogene Zugriffe erfolgen schließlich durch einen autonom operierenden Automaten.
Wie Sealed Freeze mit Manipulationsversuchen umgeht und in welchen Fällen das System machtlos ist, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
Möglichkeiten und Grenzen
Bei Manipulationsversuchen löscht "Sealed Freeze" Daten auf den betroffenen Systemen. Unautorisierte Eingriffe werden auf physischer Ebene mit Sensoren erkannt; auf logischer Ebene werden Intrusion Detection Systeme (IDS) genutzt.
Die oben erwähnten Policies bilden im Falle der VDS alle jeweiligen, legislativen Regelungen ab – und beugen mit technischen Mitteln von vornherin späteren Begehrlichkeiten vor. Das schließt nachträglich legitimierte, massenhafte Datenabfragen im Rahmen einer Rasterfahndung aus. Uniscon-Geschäftsführer Hubert Jäger meint: "Diese Technik bedient sich nicht nur der Verschlüsselung, sondern ist zusätzlich versiegelt und damit unbestechlich. Mit Sealed Freeze kann der Staat somit zwar Verbrecher fangen, aber uns Bürger nicht durchleuchten."
Machtlos ist "Sealed Freeze" jedoch, wenn es um die Verwendung der Daten geht: Die Lösung kann nicht unterscheiden, ob mit Abfragen Terroranschläge verhindert oder Bagatelldelikte aufgeklärt werden sollen. Hier müssen Freigabeprozesse entsprechend sorgfältig in Gesetze und Policies gegossen werden.
Technische Grundlage
"Sealed Freeze" basiert auf der "Sealed Cloud Technologie", die ein von Uniscon geführtes Konsortium im Rahmen der Trusted Cloud Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) zur generellen Nutzung durch die deutsche Industrie weiter entwickelt. "Sealed Freeze" kann wahlweise verteilt und autonom bei einzelnen Providern implementiert werden. Alternativ ist eine zentrale Datensammelstelle denkbar.
Aktuell sucht Uniscon auf der eigenen Homepage nach Partnern für ein Pilotprojekt sowie die "politische Intervention".
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