Tipps für die professionelle Überwachung von SaaS-Anwendungen Regeln zur Leistungsüberwachung von Cloud Services
Die Performance der Hard- und Software-Infrastruktur von Web-Anwendungen in Produktivumgebungen sollte stets überwacht werden, um Engpässe und Optimierungsbedarf frühzeitig aufzudecken – und im Störungsfall möglichst schnell reagieren zu können.
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Das haben viele Unternehmen inzwischen erkannt, dementsprechend boomt der Markt für entsprechende Lösungen. Laut Forrester wird der Markt für SaaS-Anwendungen und -Software im Jahr 2014 voraussichtlich die Marke von 75 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ist keine große Überraschung: Diverse „intelligente Anwendungen“ wie Office 365 oder Salesforce sind heutzutage weit verbreitet, und die Zahl der Benutzer, die diese Anwendungen verwenden und darauf zugreifen, wird immer größer. Angesichts dessen müssen sich Netzwerkadministratoren intensiv darum bemühen, das Leistungsniveau der von den Mitarbeitern verwendeten SaaS-Anwendungen auf dem gleichen Stand zu halten wie bei den Anwendungen auf ihren eigenen Servern.
Da immer mehr Mitarbeiter SaaS- und Cloud-Anwendungen benutzen, spielt die Leistungsüberwachung bei diesen Applikationen zukünftig eine entscheidende Rolle. Die Überwachung von Serverauslastung, Benutzererfahrung und Engpässen ist für die Optimierung der Gesamtleistung des Systems entscheidend, und dies unabhängig davon, ob die Anwendung vor Ort, in einer Public Cloud oder über eine Hybrid-Lösung gehostet wird. Wenn das Unternehmen verschiedene SaaS-Anwendungen verwendet, muss der Netzwerkadministrator proaktiv sicherstellen, dass die Anwendungen zu wichtigen Geschäftszeiten keine Ausfälle zeigen.
Angesichts der SaaS-Revolution sollten die folgenden Kernpunkte berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die von den Mitarbeitern benutzten SaaS-Anwendungen genauso schnell wie die Anwendungen im bestehenden Netzwerk ausgeführt werden.
Überwachung der allgemeinen Benutzererfahrung
Da Mitarbeiter ihre Lieblings-SaaS-Anwendung in der Regel so häufig wie möglich nutzen, sollte der IT-Administrator die allgemeine Benutzererfahrung und die Interaktion der Benutzer mit der Anwendung überwachen. Dadurch kann die Leistung aus der Perspektive der Endbenutzer analysiert werden. Lange Seitenladezeiten oder Probleme mit dem Bildabgleich sind möglicherweise ein erster Hinweis auf Anwendungsprobleme.
Über einen Drilldown kann man feststellen, ob das Problem mit einer bestimmten Seite oder Stelle zusammenhängt. Letztendlich wird durch die Überwachung der Benutzererfahrung die Anwendungsleistung verbessert und optimiert, was zu einer besseren Umsetzung führt.
Die Benutzererfahrung kann auf zweierlei Weise überwacht werden: aus der Perspektive des Dienstanbieters und aus der Perspektive des Dienstnehmers.
Berücksichtigung der Anforderungen der Dienstanbieter
1. Benutzererfahrung: Zwischen Dienstanbietern und Endbenutzern gibt es wahrscheinlich SLAs, und die Dienstanbieter müssen nachweisen, dass sie garantierte Verfügbarkeiten und sonstige SLA-Bedingungen einhalten können. Dazu ist die vollständige Transparenz und Steuerung der Website- und Anwendungstestumgebung erforderlich. So ist es möglich, Kontobeschränkungen zu testen und anzuwenden, den Zugriff für Benutzer in einem bestimmten Netzwerk einzuschränken sowie die Präzision und Leistung von Anwendungen und Websites leichter zu verbessern. Auf diese Weise ist für Kunden an unterschiedlichen Standorten eine einheitlichere Benutzererfahrung möglich.
2. Infrastruktur: Viele Faktoren können einen Dienstausfall verursachen. Deshalb müssen alle Aspekte der Infrastruktur überwacht werden. Dazu gehören die folgenden Aspekte:
- Infrastrukturanwendungen: E-Mail-Server, Verzeichnisdienste, Authentifizierungsserver und andere müssen jeweils überwacht werden, um Ausfälle zu verhindern. Office 365 ist beispielsweise eine wichtige Anwendung, die von vielen Unternehmen in breitem Umfang eingesetzt wird. Die Überwachung wichtiger Messdaten kann eine optimale Leistung der E-Mail-Anwendung und eine hohe Verfügbarkeit während der Hauptgeschäftszeiten sicherstellen.
- Physische und virtuelle Server: Auch die physischen und virtuellen Server, auf denen SaaS- und andere Cloud-Anwendungen gehostet werden, müssen überwacht werden. Dienstanbieter müssen Messdaten der Serverhardware überwachen, wie zum Beispiel Temperatur, Lüftergeschwindigkeit, CPU-Last und Arbeitsspeicher, und sicherstellen, dass es bei den virtuellen Servern keine Ressourcenkonflikte gibt.
- Speicherleistung: Es ist ausgesprochen wichtig, dass entscheidende Anwendungen über einen dedizierten Datenspeicher mit ausreichend Kapazität verfügen. Unzureichender Speicherplatz kann die Anwendungsleistung beeinträchtigen, insbesondere, wenn mehrere Anwendungen denselben Datenspeicher verwenden.
- Netzwerkleistung: Netzwerkausfälle zählen zu den Hauptgründen für Anwendungsfehler. Router, Switches, Server etc. müssen fortlaufend auf Leistungsprobleme und hohe Verfügbarkeit hin überwacht werden. Wichtig sind proaktive Benachrichtigungen, indem anhand von Ausgangswerten Warnungen eingerichtet werden. So bleibt der IT-Administrator auf dem Laufenden, bevor ein Hardwareausfall eintritt.
3. Integrationsdienste (Webdienste): Die bereitgestellten Dienste hängen oftmals von anderen SaaS-Anbietern oder internen Anwendungen ab. Die Dienstanbieter müssen sich dessen bewusst sein und Webdienste wie JSON und SOAP überwachen. Die vollständige Abdeckung modularer Anwendungen und die Unterstützung der Benutzer und Kunden bei der Verwaltung von SaaS- und anderen, internen Anwendungen sind aus Sicht der Dienstanbieter entscheidend.
Fehler bei den Webdiensten können leicht vermieden werden. Dazu muss die grundlegende Webdienstverfügbarkeit und Latenz ermittelt und der mit dieser Abfrage zurückgegebene Inhalt durch eine Überwachung des Webdienstes validiert werden. Das wiederum erreicht man durch eine fortlaufende Überprüfung der allgemeinen Integrität der Webdienste auf den Servern. Letztendlich ist auch eine sofortige Benachrichtigung erforderlich, da langsame und nicht reagierende Webdienste die Integrität und Leistung der Anwendung beeinträchtigen.
Berücksichtigung der Anforderungen der Dienstnehmer
1. Benutzererfahrung: Wenn ein Teil der Webanwendung Webdienste verbraucht, kann das ein erster Hinweis auf ein Problem sein. Aus Benutzersicht ist es entscheidend, dass alle Front-End-Komponenten für die Benutzererfahrung wie CSS, JavaScript, HTML, Bilder und Drittanbieter-Plugins innerhalb der Schwellenwerte ausgeführt werden. Die Sicherstellung einer einheitlichen Benutzererfahrung ist entscheidend. Dazu muss die Reaktionsfähigkeit, das Laden der Seiten und sonstige Funktionen der Websites und Webanwendungen regelmäßig getestet werden, um Anwendungsrollbacks zu verhindern.
Dies ist auch über eine Überwachung der Webtransaktionen möglich. So können die einzelnen Schritte einer Transaktion überwacht und jeweils den Verfügbarkeitsverlauf geprüft werden. So kommt man dem Auslöser des Engpasses schnell auf die Spur.
2. Fehler beim Webdienst: Damit können Kommunikationsfehler ermittelt werden. Wenn der Anwender zum Beispiel online einen Einkauf tätigt und die Website reagiert nicht oder friert ein, liegt der Anwendungsfehler meistens an einem nicht reagierenden Webdienst. Diese Probleme können auftreten, wenn Anwendungen externe Webdienste verwenden. In diesen Fällen sollte die Fehlerbehebung bei diesen Webdiensten beginnen. Es muss festgestellt werden, ob das Problem wirklich im eigenen Unternehmen liegt oder einen externen Ursprung hat.
Die Berücksichtigung der obigen Punkte wird sich bei der Überwachung von SaaS-Anwendung als entscheidend erweisen. Anhand dieser Kernpunkte können IT-Administratoren proaktive Maßnahme ergreifen, um sicherzustellen, dass die Anwendungen zu wichtigen Geschäftszeiten keine Ausfälle zeigen. Gleichzeitig wird die Anwendung als Ergebnis der fortlaufenden Überwachung optimiert, was die Effizienz insgesamt verbessert.
* Karthik Ramchandran ist Product Marketing Specialist bei SolarWinds.
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