ERP und CRM von IFS, Pipedrive und CAS Software Moderne Business Software – flexibel, mobil, in der Cloud
Unternehmen weltweit sind nicht mehr bereit, ihre Prozesse an die jeweilige ERP- oder CRM-Lösung anzupassen oder sich gar auf ein einziges Betriebsmodell beschränken zu lassen. Daher bemühen sich immer mehr ERP- und CRM-Anbieter, ihre Suiten flexibel zu gestalten, so dass sie sich schnell einführen und in mehreren Modellen betreiben lassen. Beispiele liefern IFS, Pipedrive und CAS Software.
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„Unsere Kunden wollen schneller Wertschöpfung mit ihrer ERP-Suite erzielen“, sagt Darren Roos, der neue CEO des schwedischen ERP-, EAM- und FSM-Anbieters IFS (EAM: Enterprise Asset Management, FSM: Field Service Management). „Sie wollen Risiken in ihren Projekten vermeiden und von uns eine Wertschöpfungszusicherung erhalten, die ihren ROI sicherstellt.“ Sie könnten sich keine gescheiterten Projekte leisten, ergänzte Roos, der von den deutschen Softwerkern SAP und Software AG kommt. Vielmehr wollen sie eine optimal und mühelos anpassbare Lösung, die sich in ihre Prozesse einfügt oder neue Geschäftsfelder wie etwa die Digitalisierung fördert.
Treiber für diese neuen Anforderungen sind nicht nur der hohe Wettbewerbsdruck und der zunehmende Mangel an Fachkräften, sondern auch die einfachere Bereitstellung von betriebswirtschaftlicher Software aus der Public Cloud. Dadurch ist es mittlerweile obligat geworden, eine neue ERP- oder CRM-Lösung sowohl on-premises, als auch in der Managed Cloud sowie, soweit möglich, als Software as a Service bereitzustellen.
Da der Kunde bei IFS die Nummer eins sei, werde seine Zufriedenheit laut Roos regelmäßig mit den Metriken von Gartner Group und Netpromoter gemessen. Die Ko-Innovation mit den Kunden ist Programm. Der Erfolg gibt IFS recht: Der Umsatz des von der privaten Investorenfirma EQT gehaltenen Unternehmen stieg laut Roos im Geschäftsjahr 2017 um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Zahl der Mitarbeiter sogar um rund 20 Prozent, denn es wurde u. a. kräftig in den US-Vertrieb und in die Entwicklung investiert.
IFS Applications 10
Dass Qualität vor Quantität kommt, zeigte IFS kürzlich auf seiner Anwenderkonferenz in Atlanta. Dort stellte es die Version 10 seiner ERP-Suite IFS Applications vor. Sie läuft on-premises, als SaaS und als Managed Cloud auf Microsoft Azure. Für die schnellere Akzeptanz bei den Endbenutzern soll der neue Frontend-Client „Aurena“ sorgen, dessen Name eine Kombination aus „Arena“ und „Aura“ darstellt und der durch Responsive Design auf praktisch jedem Endgerät läuft. Aurena verwendet das Konzept des virtuellen Arbeitsplatzes „Lobby“ aus Version 9 und liefert weitere Funktionen sowohl für den B2B-Bereich wie etwa Kunden- und Lieferantencockpits, als auch an Mitarbeiter gerichtete Funktonen wie Urlaubs- und Reisekostenmanagement. Darüber hinaus wurde Aurena auch um Möglichkeiten der Automatisierung wie etwa einen Chatbot erweitert, der Sprach- und Texteingabe bewältigt. Der gleichnamige Aurena Bot soll Routineaufgaben erledigen und Potential freisetzen.
Nutzung von IoT
Ein integrierter IoT Discovery Manager erlaubt die Nutzung mobiler Geräte wie etwa in der Logistik und ihrer Operationalisierung in der ERP-Software. Der nötige Connection Hub wurde bereits 2017 vorgestellt, und die IoT Plattform kommt von MS Azure. „Der IoT Business Connector wurde bereits von Kyocera pilotiert“, sagte Wilfried Gschneidinger, CEO IFS Europe Central. Auch der finnische Schädlingsbekämpfer Anticimex überwache alle seine Fallen digital und verbessere seinen Erfolg kontinuierlich mithilfe der eingehenden Sensordaten.
Eine komplett neu entwickelte RESTful-Schnittstelle (API) erlaubt die Integration von Drittanbietern, von MS PowerBI sowie Office 365, insbesondere in der Cloud. Stoßrichtungen der Infrastruktur-Strategie sind die Einsatzfelder Predictive Maintenance, da IFS viele Kunden in Fertigung, Verteidigung sowie Oil & Gas hat, sowie in Predictive Service.
Service-centric ERP und FSM
Darren Roos hat IFS zur Nummer 1 in „Service-centric ERP“ ausgerufen. Sein strategischer Orientierungspunkt neben der Individualisierung ist die umfassende „Servitization“ von Unternehmens-Software: Alles wird zum Service. Denn nur wenn alle Software-Module und alle Endgeräte und Nutzer digital in Services vernetzt sind, können die generierten Daten erlauben, einen umfassenden Überblick hinsichtlich Steuerung und Analyse zu liefern.
Der deutsche Kunde Eickhoff, ein Spezialist für Bergbau- und Antriebstechnik in Bochum, setzt auf die Service-Funktionen, um seine Kernkompetenz zu einem Differenzierungsmerkmal zu machen: „Wir müssen mehr als 6,5 Millionen Bauteile in komplexen Teilelisten für über 15.000 kundenspezifische Einheiten verwalten", sagt Dietmar Schmitz, Leiter Produktentwicklung Service bei Eickhoff. „IFS FSM 6 eröffnet uns einen attraktiven und effizienten Weg dazu."
Field Service Management (FSM) ist in der Version 6 sowohl in der Multi-tenant-Cloud, als Managed Service als auch on-premises nutzbar, um sowohl „zero downtime“ zu gewährleisten, als auch optimale Leistung und Integration mit Mobilgeräten wie Handys und Fahrzeugen.
IFS-Neuerwerbungen wie Maintenix und WorkWave lassen sich nur in der Cloud betreiben, wobei WorkWave vor allem kleine und mittlere Firmen adressiert. Auch FSM verfügt nun über Responsive Design, wartet aber zudem mit einer 50 Prozent höheren Leistung bei Planung und Terminierung auf.
Pipedrive: Sales in der Cloud
Pipedrive ist nach eigenen Angaben „eine Sales-CRM-Plattform für schnell skalierende und ambitionierte Unternehmen.“ Mit den üblichen Funktionen wie etwa Aktivitätsplanung, Reporting und Forecasting sollen entsprechende Unternehmen leicht ihre Verkaufsprozesse verwalten und visualisieren sowie den richtigen Aktivitäten nachgehen, um Prozesse effizienter zu gestalten und Abschlussraten zu erhöhen. Mobile Apps versorgen Business-Nomaden mit aktuellsten Events und Infos.
Erweiterbarkeit und Anpassung spielen, wie bei den Schweden von IFS, eine große Rolle: Über hundert Lösungen lassen sich anflanschen und fast jedes Modul ist anpassbar, darunter befinden sich Integrationen wie Google Apps, Trello, Zapier, MailChimp, Yesware und PandaDoc. Für globale Firmen wichtig: Pipedrive unterstützt über zehn Sprachen und unterstützt die wichtigsten Währungen. Ein selten herausgestelltes Feature ist die durchgängige Datenverschlüsselung *gemäß internationalen Standards“, wozu beispielsweise PCI-DSS gehört, ein Standard, der in der Kreditkartenverarbeitung verwendet wird.
Das 2010 von Verkaufsexperten gegründete Unternehmen verfügt bereits über mehr als 70.000 Kunden in 170 Ländern in mehr als 100 Industrien, wächst also recht dynamisch. Die Cloud Economy macht's möglich. Denn Pipedrive läuft, wie etwa Salesforce, ausschließlich in der Cloud, und diese wird von Rackspace gehosted. Pipedrive eröffnete im vierten Quartal 2017 ein zweites Rackspace-Rechenzentrum in Frankfurt am Main, das zugleich sein erstes in Europa ist.
Pipedrive will dadurch sowohl schneller skalieren als auch Kunden die volle Einhaltung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) zusichern. „Wir folgen bereits den global anerkannten Best-Practice-Verfahren, um intellektuelles Eigentum, Kundenkontakte, Produkte- und Verkaufsinformationen zu schützen“, erklärt Pipedrive-Gründer und Geschäftsführer Timo Rein. „Da 70 Prozent unserer Nutzer außerhalb der USA sitzen und unsere Anzahl europäischer Kunden stetig wächst, war es für uns ein ganz wesentlicher Schritt, ein zweites Rechenzentrum in Deutschland zu eröffnen.“
CAS Software SmartWe: Cloud-ERP für KMUs
Die Karlsruher CAS Software AG kommt mit ihrem CRM-Hauptprodukt genesisWorld aus der On-premises-Welt, wagte sich aber schon vor ein paar Jahren mit CAS PIA in die Cloud, um KMUs besser anzusprechen und in zahlreiche Einsatzfelder vorzustoßen. Mit SmartWe geht CAS einen ganz neuen Weg: Jeder Nutzer kann sich nach dem Baukastenprinzip seine eigene individuelle ERP-Suite zusammensetzen.
An Bausteinen reicht die Palette von der Termin- und Kontaktplanung in Teams über Leads & Verkaufschancen bis hin zur Projektverwaltung. Die Geocodierung von Kundendaten erlaubt das Anzeigen von Partnern oder Filialen im Umkreis eines Kontakts. KI hält ebenfalls Einzug: Assistenten übernehmen Adressen, erstellen Serien-Mailings, machen auf Chancen und Risiken aufmerksam oder denken bei der intelligenten Suche voraus. Die kleinen Assis nehmen also Routinearbeiten ab und dadurch erhöhen die Produktivität eines Mitarbeiters. Anpassungen an der Arbeitsumgebung können von Business-Nutzern selbst vorgenommen werden: Mithilfe von einfachen Skripten in TypeScript lassen sich neue Funktionen und Anpassungen plattformübergreifend entwickeln und bereitstellen.
AngularJS
Möglich wird die hohe Flexibilität dieser Cloud-Lösung durch die heutigen Tools der agilen Entwicklung. Mit dem Framework Angular wird hier der SmartWe.World App Store entwickelt, über den Benutzer diejenigen Bausteine beziehen können, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen.
Der Clou an Angular: Der Component Router lädt nur diejenigen Code-Teile, die für eine bestimmte Komponente in ihrer dynamischen View benötigt werden. Als Vorteil lässt sich auf praktisch jedes Endgerät ein hochfunktionaler Code laden, der in der Cloud oder auf einem Mobilgerät ausgeführt werden kann. Ein weiterer SmartWe-Clou ist das Abo-Preismodell: Nach dem Prinzip einer Genossenschaft erwerben Nutzer einen Anteil an der SmartWe-Software – je mehr es werden, desto niedriger ist der Abo-Preis.
Ausblick
Wie man sieht, lassen sich neue und bewährte Mitspieler im ERP- und CRM-Markt einiges einfallen, um den geänderten Kundenanforderungen nachzukommen. Relativ neue Technologien wie IoT und KI finden vor allem hinsichtlich der damit realisierbaren Services Verwendung, denn die Servitization verspricht jedem Unternehmen, auch in der Fertigung, höhere Umsätze und größere Einsatzfelder als die simple Produktion von Gütern.
Je komplexer solche Services realisierbar sind, desto höher fällt die Profitabilität der zugrundeliegenden IT-Lösung aus. Vor diesem Hintergrund dienen IoT, KI und die Cloud weitere Technologien dazu, die betriebliche Effizienz durch flexible Infrastruktur (Cloud), Automatisierung (KI) und Datenanalyse (Business Intelligence) zu sichern. Um keine verzettelte Lösung pflegen zu müssen, bieten sich durchgängige, aber leicht erweiterbare Plattformen für ERP, CRM und FSM an.
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