SAP will Hürden bei der Entwicklung senken Mit Low-Code gegen den Fachkräftemangel
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Mit der auf der TechEd präsentierten Low-Code-Plattform SAP Build sollen Nutzer leicht Systeme integrieren, Prozesse automatisieren und selbst Anwendungen entwickeln können.

SAP hat auf seiner TechEd-Konferenz in Las Vegas SAP Build vorgestellt, eine Low-Code-Plattform, mit der Anwender „mit minimalen technischen Kenntnissen“ Unternehmensanwendungen erstellen, Prozesse automatisieren und Weboberflächen per Drag-and-Drop zusammenstellen können sollen.
SAP Build nutzt die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) mit über 275.000 Prozess-Referenzpunkte von 4.000 Kunden und 1.300 anwendungsspezifischen Workflows und Automatisierungen. Mit SAP Signavio erhalten die Anwender Überblick über ihre Prozesse.
„SAP Build bringt die leistungsstärksten Unternehmensanwendungen der Welt auf einer Plattform zusammen, die eigens dafür konzipiert wurde, Geschäftsanwendern in kürzester Zeit neue Möglichkeiten zu eröffnen“, so Jürgen Müller, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer der SAP, bei der Präsentation. Ein neues SAP-Builders-Programm soll den Anwendern helfen, sich schnell einzuarbeiten und sich mit anderen auszutauschen.
Internes Know-how nutzen
Low-Code-Plattformen sind die neue große Hoffnung der Tech-Branche, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dieser behindert zunehmend die Umsetzung komplexer Cloud-Strategien. „Die Nachfrage nach modernen digitalen Lösungen ist deutlich größer als die Kapazität der professionellen Entwickler, diese bereitzustellen“, so Arnal Dayaratna, Research Vice President Software Development bei IDC.
„IDC erwartet, dass in den nächsten zehn Jahren weltweit mehr als 100 Millionen Unternehmensanwender in die Entwicklung digitaler Lösungen einbezogen werden. Mit den Low-Code-Entwicklungslösungen von SAP Build können Geschäftsanwender ihr Fachwissen nutzen, um digitale Lösungen schnell und in großem Umfang zu entwickeln und zu optimieren."
SAP bietet kostenlose Schulungen
SAP will nicht nur mit Low-Code auf den Fachkräftemangel reagieren, sondern stellt auf der SAP TechEd auch ein Programm vor, das bis 2025 weltweit zwei Millionen Entwickler weiterbilden soll. Dafür werde das kostenlose Schulungsangebot auf der SAP Learning-Website verdreifacht. Außerdem arbeite man künftig eng mit der weltweit führenden Lernplattform Coursera zusammen, um neue Zielgruppen zu erreichen.
„SAP führt heute ein Professional-Zertifikat für Einsteiger auf Coursera ein. Dieses Zertifikat richtet sich an Lernende mit unterschiedlichem Hintergrund, ein Hochschulabschluss oder Branchenerfahrung sind nicht erforderlich", berichtete Jeff Maggioncalda, CEO von Coursera. „Das Zertifikat bereitet auf Einstiegspositionen in einigen der am meisten nachgefragten Bereiche vor.“
Markt für Low-Code-Plattformen boomt
Die Marktbeobachter von Mordor Intelligence prognostizieren in Übereinstimmung mit IDC und anderen Analystenhäusern ein rasantes Wachstum für Low-Code-Plattformen. Der Markt war im vergangenen Jahr rund 7,61 Milliarden Dollar schwer, wird aber bis zum Jahr 2027 voraussichtlich auf 36,43 Milliarden Dollar anwachsen. Weltweit gibt es viele Anbieter, zu den Bedeutendsten gehören bislang u.a. Salesforce, Microsoft, Appian, Oracle, Pegasystems, JobRouter und OutSystems.
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