Kostenoptimierung Junges Segment „FinOps“ rechnet die Cloud durch
Die Cloud kann ganz schön nebulös daherkommen, wenn es um Kosten und die Frage nach alternativen Anbietern geht. Unter dem Schlagwort „FinOps“ hat sich jedoch ein eigenes Segment etabliert, das die Werkzeuge dafür liefern will, den Cloud-Nebel zu durchleuchten.
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Dieser Tage liefert Google rund 604.000 Treffer für den Suchbegriff „FinOps“ (Cloud Financial Management) und 65,5 Millionen für „DevOps“ (Development + Operations). FinOps ist also vielen noch kein Begriff. Doch das junge Geschäftsfeld, das sich mit Finanzen, der Cloud und der restlichen IT in optimierender Art und Weise beschäftigt, ist gekommen, um zu bleiben. Es geht dabei darum, Cloud-Kosten im Zusammenspiel zwischen IT, Finanzen und Chefetage im IT-Alltag zu steuern. „Um dies in den Griff zu bekommen, etabliert sich – in Anlehnung an DevOps – mehr und mehr FinOps“, sagt Thomas Köppner, Solution Consultant bei Apptio, einem Marktakteur in diesem Segment.
Methoden und Tools
Mithilfe von Best Practices und technischer Methoden will FinOps die genannten Verantwortungsbereiche bei der Organisation von Cloud-Workloads zusammenbringen. FinOps liefert Daten für DevOps-Teams, die es ermöglichen, ihren Ressourceneinsatz anzupassen. Aggregierte Daten für die IT sollen zudem die Verträge mit Cloud-Anbietern optimieren. So stehen sowohl das Nutzungsverhalten, als auch die Reservierung von Ressourcen im Fokus. Apptio bietet Tools, um in diesem Sinne IT-Kosten im Geschäftskontext und als KPIs (Key Performance Indicators, also Schlüsselkennzahlen) zu betrachten.
Scorecards und Benchmarks
Grundlage hierfür sind IT-Kosten und deren verursachergerechte Zuordnung. „Mit FinOps wollen Unternehmen erfahren, inwiefern die Höhe der Ausgaben in der Cloud auch auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele ausgerichtet ist“, sagt Köppner. Und das geht so: Metriken wie Ad-hoc-Vergleiche von Zeiträumen, abgestimmt auf Produkt- und Workload-Anforderungen und Auswertungen zu Ressourcen auf granularer Ebene sollen Kostentreiber identifizieren. Mit Scorecards werden Benchmarks erstellt, wie verschiedene Projektteams hinsichtlich der Optimierung von Kosten, Geschwindigkeit und Qualität abschneiden. Mit Benchmarks können auch Reservierungen von Cloud-Instanzen auf der Grundlage von Verbrauchsdaten optimiert werden.
Weitere Metriken werden anhand der Kosten- und Nutzungsdaten erstellt. Sie erleichtern es den FinOp-Leuten, Reservierungen für Cloud-Ressourcen zu analysieren, Preisoptionen zu vergleichen, Service-Pakete zu beauftragen, Rabatte auszuschöpfen und über Ablaufdaten von Verträgen im Bilde zu bleiben.
Drei-Phasen-Kreislauf
Hinter FinOps steht ein „Drei-Phasen-Kreislauf“, um nach jedem Zyklus ein höheres Erfolgslevel zu erreichen. In Phase 1 geht vor allem darum, Verständnis für Kostentreiber zu schaffen, Ausgaben den Teams und Geschäftsbereichen zuzuordnen, Benchmarks zur Effizienz durchzuführen sowie Showbacks und Chargebacks zu erstellen.
In Phase 2 stehen Optimierungen im Fokus: Ziele festzulegen und Nutzungs- und Ausgabenanomalien zu finden ist dabei auch ein Thema.
In Phase 3 werden Verantwortlichkeiten definiert und Prozesse und Governance eingesetzt. Da die IT und die Projekte nicht stehenbleiben, werden diese drei Phasen immer wieder durchlaufen.
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