Cloud-basierte Geschäftsanwendungen entwickeln mit IBM Bluemix IBM bringt eigene Entwicklungsumgebung in die Cloud
Mit Bluemix bringt IBM eine App-Plattform in die Cloud. Diese Platform as a Service setzt auf CloudFoundry auf und unterstützt den ergänzenden Technologiestapel OpenStack. Durch die Bereitstellung zahlreicher Services soll die Implementierung neuer Mobile-, IoT und Cloud-Apps schneller erfolgen können als bislang. IBM Bluemix ist ab sofort verfügbar.
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Diese neue Platform as a Service richtet sich an Anwendungsentwickler, die für die Cloud und Mobilgeräte entwickeln möchten. Das Problem, das sie offenbar haben, ist die lange Dauer ihrer Projekte. In einem ungeheuer schnellebigen Markt wie etwa dem Mobilfunk ist es jedoch zwingend notwendig, Entwicklungsprojekte statt in Monaten bereits nach Wochen fertigzustellen. Die Bereitstellung einer offenen Plattform, welche auf Open Source Standards wie CloudFoundry und OpenStack basiert, erspare daher dem Entwickler eine Menge Routinearbeit, erklärt IBM in verschiedenen Verlautbarungen.
Um herauszufinden, was Bluemix nun eigentlich ist, erweist es sich als hilfreich, wenn man eliminiert, was es NICHT ist. "Es nicht primär als Ersatz für Entwicklungsumgebungen gedacht, in denen man seinen Code entwickelt", sagt Michael Behrendt, der bei IBM verantwortliche Architekt für Bluemix.
"Für die Entwicklungsumgebung Eclipse etwa haben wir ein Plugin, mit dessen Hilfe der Entwickler sehr einfach seinen Code auf Bluemix deployen und sehr viele der Bluemix-Funktionalitäten bedienen kann", so Behrendt. Innerhalb von Bluemix kann man also Stück für Stück eine Anwendung aus schon bestehenden Services verschiedenster Art erstellen. Der Code, der die eigentliche Anwendung ausmacht, muss natürlich noch immer in einer IDE geschrieben werden (siehe unten).
"Unsere Strategie", so der IBM-Experte, "hierzu ist, dem Entwickler einerseits Standardmöglichkeiten anzubieten, um seine Anwendung zu codieren und ihm gleichzeitig die Freiheit zu geben, eine jede andere Entwicklungsumgebung zu nutzen, falls er das möchte. Eclipse spielt in diesem Kontext weiterhin eine zentrale Rolle für IBM", versichert Behrendt.
CloudFoundry ermöglicht, eine große Vielzahl an Sprachen innerhalb einer Plattform zu unterstützen. Neben WebSphere Liberty, node.js und Ruby on Rails gibt es eine große Vielzahl an Erweiterungen aus der Open Source Community, die sehr einfach genutzt werden können -- das deckt PHP, Python, Go usw. ab. IBM will offenbar keine proprietären Standards etablieren. " Bluemix basiert zwar auf CloudFoundry. "Beide Plattformen agieren aber unabhängig – das eine ist ein Industriekonsortium, Bluemix hingegen eine IBM-originäre Umgebung", stellt IBM-Pressesprecher Michael Kiess klar.
DevOps
Bluemix unterstützt das, was in den Pressemitteilungen unter dem Kürzel "DevOps" (= Developer Operations) herumgeistert. DevOps ist der Ansatz, der für Betrieb, Management und Kontrolle einer hochproduktiven Entwicklungsumgebung wie Bluemix notwendig ist. "Die zugehörigen Services bieten u.a. ein Code Repository, Work Item Management und eine Browser-basierte IDE", erläutert Behrendt. Ein Repository speichert und verwaltet sämtliche Artefakte eines Entwicklungsprojekts und stellt sie einem verteilten Team bereit.
Im Rahmen von "SmartCloud Analytics" stehen dem Entwickler die Dienste Log Analysis, SmartCloud Monitoring Application Insight, die neue Version des Rational Test Workbench und die Trial-Version der Worklight- und IBM SmartCloud Application Services im Juni zur Verfügung. Worklight ist eine IDE, die IBM in der Cloud bereitstellt. Eine Database as a Service soll mit Cloudant hinzukommen, einer Lösung, die IBM vor kurzem übernommen hat.
Diese Analyse- und Monitoring-Services sollen dem Entwickler einer gehosteten Anwendung Einblick darüber verschaffen, wie seine Software von den Endanwendern tatsächlich verwendet wird - oder auch nicht. "Mithilfe dieser Daten kann er dann auf Verbesserungen schließen, die in das nächste Release eingebaut werden sollten", so Behrendt. So werde der Betrieb einer App bereits in die kontinuierliche Softwareentwicklung integriert.
Dies ist ein Grundprinzip von DevOps. "DevOps hat zunächst einmal nur das Ziel, Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb näher zusammenzubringen", so Behrendt weiter. "Für welche Einsatzgebiete und in welcher Komplexität eine App von Entwicklern gebaut wird, spielt für die Bluemix-Umgebung zunächst keine Rolle."
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OpenStack & CloudFoundry
"OpenStack ist unsere Strategie auf der Infrastructure-as-a-Service Ebene, um Compute-, Storage- und Network-Funktionalitäten dem Entwickler gegenüber bereitzustellen", so Behrendt. Zu den offenen Standards gehört etwa auch der HypervisorKVM. "CloudFoundry setzt auf OpenStack auf und stellt dem Entwickler gegenüber eine Plattform dar, die die darunterliegende Infrastruktur abstrahiert und ihn sich darauf konzentrieren lässt, was ihm am wichtigsten ist, nämlich seine Anwendung."
CloudFoundry selbst besitzt offene Schnittstellen, um es zu ermöglichen, dass eine möglichst breite Anzahl an Programmiersprachen und Laufzeitumgebungen unterstützt werden können. Außerdem bietet CloudFoundry offene Schnittstellen, um quasi beliebige Services einzubinden, die dann dem Entwickler bereitgestellt werden können.
Ecosystem
"Wir haben eine CloudFoundry Foundation – mit momentan 34 Mitgliedern ((http://cloudfoundry.org/about/index.html#the-cloud-foundry-foundation )) - etabliert, in der wir es zusammen mit einer Reihe von Partnern ermöglichen, dass sich ein offenes Ökosystem um CloudFoundry herum entwickelt, bei dem jeder zum Code beitragen und ihn verwenden kann." Darüber hinaus arbeitet IBM mit einer Reihe von Geschäftspartnern, um deren Services im Rahmen von Bluemix bereitzustellen.
Release
Der von IBM gekaufte Cloud-Dienstleister SoftLayer stellt in seinen Rechenzentren alle Cloud-Kapazitäten bereit, die der Entwickler für sein Projekt benötigt, inklusive IBM Systems Management Services, WATSON-Lösungen auf den POWER-Plattform (Cognos und DB2 BLU) sowie Bare Metal POWER-Systeme.
Zu den bereits bekannten Kunden zählen General Electric Financials, der Verkehrsverbund von San Francisco BART sowie zwei Startups namens MyMenu und aPersona. MyMenu bietet Speisekarten und Kunden-Feedback - zu Restaurants als Mobil-App an, und aPersonas Applikation ermöglicht die Implementierung von Zwei-Faktor-Authentifizierung in einer Cloud-Umgebung, also eine sehr wichtige Komponente des Cloud Computings. Alle diese Kunden, die IBM bereits am 24. Februar 2014 nannte, berichten von erfreulichen Effizienz- und Produktivitätsgewinnen.
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