Google und die Unternehmens-IT, ein Kommentar von IDC Google Enterprise in Europa – der lange Weg zum Lösungsanbieter
Google veranstaltete unlängst eine Reihe von eintägigen Konferenzen in Europa, für bestehende und potenzielle Unternehmenskunden. IDC-Analysten haben die Veranstaltungen in Deutschland und Großbritannien besucht und geben nun ihre Einschätzung zu „Google Enterprise“ ab.
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Google zog zahlreiche Teilnehmer an: Beide Konferenzen waren besser besucht als erwartet, die Veranstaltungsorte dicht gedrängt.
Das Ziel ist klar: Die Firmen sollen davon überzeugt werden, dass Googles Portfolio für Geschäftskunden nun reif genug ist für den Einsatz in vielen großen europäischen Unternehmen. Die beiden Veranstaltungen spiegelten das ernsthafte Interesse des Marktes an der Frage wider, was Google mit seinen Unternehmensleistungen zu bieten hat. Google investiert erheblich in seine Marktpräsenz in diesen Ländern und auch in der gesamten Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika).
Um das Ziel zu erreichen, muss Google allerdings mehr tun als nur das Bewusstsein für den Umfang seines Produktportfolios schaffen. Google muss auch zeigen, dass seine Cloud‐Services wirklich für den Einsatz in Unternehmen bereit sind – und dass es eine relevante, wachsende Kundenbasis in Europa gibt, die deutlich von den Cloud‐Services von Google profitiert.
Der einzige unternehmenstaugliche Servive derzeit: Gmail
Aus dem Google Portfolio ist „Gmail“ zur Zeit in den Augen von IDC der am besten geeignete Service für europäische Unternehmen. E‐Mail ist mittlerweile ein Standarddienst. Es gibt kaum gute Argumente für die IT‐Abteilungen, diesen Service selbst zu betreiben. Es erstaunt direkt, dass noch immer so viele Unternehmen das tun.
Microsoft leistet Google dabei unbeabsichtigter Weise Schützenhilfe, wenn die Marketing‐Kampagne für „Office 365“ an Fahrt gewinnt. Denn sobald die Unternehmen hier den Schritt in die Cloud wagen, werden sie auch nach Alternativen schauen. Dazu gehören Gmail und möglicherweise auch Google Docs.
Dokumente und Tools in der Cloud
Bis jetzt ist Microsoft der alles beherrschende Anbieter und definiert bei vor Ort installierten Produktivitäts‐Tools den Standard. Mit Microsofts Plan jedoch, die Office‐Anwender im Abonnement bezahlen zu lassen, wird in vielen Unternehmen die Frage nach Alternativen aufkommen.
Geht man davon aus, dass Microsoft eine preislichen Flexibilität in den Unternehmensverträgen verankert (faktisch Abonnements), werden viele Unternehmen wahrscheinlich aus Trägheit Microsoft treu bleiben. Allerdings erwartet IDC, dass zahlreiche mittlere und kleinere Firmen, die kurz zuvor erst unbefristete Lizenzen erworben haben und nun für ein Abonnement zahlen sollen, sich nach Alternativen umschauen.
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