Europas größter Softwarehersteller SAP setzt – sicherlich auch mit Blick auf den ewigen Konkurrenten Oracle – auf die Übernahme des Cloud-Unternehmens Ariba. Als führender Anbieter kollaborativer Business-Commerce-Lösungen unterstützt Arbia Unternehmen beim Ausbau ihrer Business-Commerce-Abläufe und ist, laut SAP, der zweitgrößte Cloud-Anbieter nach Umsätzen.
Über Walldorf ziehen mit der Ariba-Übernahme neue Wolken auf. Analysten bewerten die Akquisition durchaus positiv.
Einige Experten halten den Kaufpreis von 45 US-Dollar je Ariba-Aktie – was einem Unternehmenswert von rund 4,3 Milliarden US-Dollar (ca. 3,3 Mrd. Euro) entspricht – dabei für zu hoch. Bei Marktbeobachtern und Finanzfachleuten überwiegt aber die positive Beurteilung des Deals.
Andreas Zilch, Analyst der Experton Group, beurteilt die Ariba-Akquisition durch SAP als brillanten Schachzug. SAP gewinne dadurch die Kontrolle über das größte Handelspartner-Netzwerk, welches nun eng mit den SAP Supply Chain Applikationen integriert werden könne.
Andreas Zilch, Vorstandsmitglied der Experton Group AG.
Somit, erklärt Zilch weiter, hat SAP tatsächlich eine Trumpfkarte gegen Oracle in der Hand. Auch der Markt und die Prozesse im Bereich Einkaufs- und Supply Chain Outsourcing werden sich – so die Einschätzung des Experton-Fachmanns – dadurch verändern. IT-Entscheider sollten sich mit der SAP-Vision vertraut machen und überlegen, wie sie in ihr eigenes Unternehmen integriert werden könnte.
Und auch für Sascha Schnürer, BU-Leiter Corporate Finance der Greenlight Consulting GmbH, macht die Übernahme hinsichtlich der Cloud-Computing-Strategie aus SAP-Sicht durchaus Sinn, wenn man allein die Kundenzahl Aribas und die möglichen Synergien, die sich daraus gewinnen lassen, betrachtet. Laut Firmenhomepage ist das Ariba-Netzwerk die weltgrößte Community von Handelspartnern, das mehr als 730.000 Unternehmen – darunter mehr als die Hälfte der Fortune 500 – umfasst.
Sascha Schnürer, BU-Leiter Corporate Finance der Greenlight Consulting GmbH.
„Davon abgesehen“, sagt Schnürer, „zeigt die Vergangenheit, dass die Post-Merger-Integrations-Phase die kritischste Phase einer Mergers&Acquisitions-(M&A)-Transaktion und der größte Risikofaktor für eine erfolgreiche Unternehmensübernahme ist“. Die Post-Merger-Integrations-Phase (PMI-Phase) ist die letzte Phase beim Zusammenschluss zweier Unternehmen, deren Schwerpunkt im Integrationsmanagement der Akquisition liegt.
Die Erweiterung des Geschäftsfeldportfolios durch strategische M&A-Aktionen sowie eine immer noch sehr hohe Misserfolgsquote bei der Post-Merger-Integration, bedürften eine entsprechende Projektsteuerung und ein individuelles Projektcontrolling, ergänzt Schnürer. Zudem erfordere der erfolgreiche Abschluss einer M&A-Transaktion eine umfängliche Controllingkompetenz und ein umfangreiches Know-How im Integrationsmanagement.
Das Integrationscontrolling übernimmt gerade bei strategisch motivierten M&A-Kaufprozessen essentielle Aufgaben, da der Ablauf der Unternehmensübernahme viele Unsicherheiten mit sich bringt, was ein professionelles Umsetzungsmanagement mit geeigneten Instrumenten unabdingbar macht.
Gelingt es SAP, Ariba im Zuge der Cloud-Computing-Strategie reibungslos in den Konzern zu integrieren, so besteht auch die Chance, dass sich der Kaufpreis rechnet. Ansonsten ist auch die Gefahr gegeben, dass sich SAP ein Ei ins Nest legt, wie seinerzeit einige Autobauer, warnt Schnürer.
Stand vom 30.10.2020
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