Sage-Studie Geldverschwendung durch ungenutzte Software

Redakteur: Heidi Schuster

Eine Studie von Sage zeigt auf, wie ineffizient viele europäische Firmen vorhandene Technologien nutzen. Unternehmen würden so Milliarden ihrer IT-Ausgaben aus dem Fenster werfen, weil sie die Funktionen ihrer Unternehmens-Software nicht vollständig ausschöpfen.

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Ungenutze Software-Funktionen kommen Unternehmen teuer zu stehen.
Ungenutze Software-Funktionen kommen Unternehmen teuer zu stehen.
(© mostafa fawzy - Fotolia.com)

Laut einer von Sage in Auftrag gegebenen Studie verschwendet jeder der 222.000 europäischen Mittelständler 43.138 Euro Euro Jahr, weil sie die Funktionen ihrer Unternehmens-Software nicht vollständig nutzen. Über alle Unternehmen hinweg ergibt das eine Summe von 9,6 Milliarden Euro jährlich.

Insgesamt schöpfen 88 Prozent der Organisationen ihre Investitionen in Unternehmens-Software nicht oder nur ungenügend aus. Der unvollständige Software-Einsatz hat von Land zu Land verschiedene Gründe: So beklagen der Studie nach 35 Prozent der deutschen Firmen insbesondere die Überschneidung der Funktionen innerhalb der unterschiedlichen Software-Lösungen. Im internationalen Durchschnitt führten 36 Prozent der Befragten am häufigsten an, dass nicht alle Features von geschäftlichem Nutzen seien. Ein Viertel aller Befragten gab mangelhaften Schulungen die Schuld.

Erwartungen an Software

Hinsichtlich der Erwartungen an eine Software-Lösung sagen 63 Prozent der Befragten, sie halten die unternehmerische Effizienz für die wichtigste Herausforderung, die eine Software fördern sollte. Nur 35 Prozent glauben, dass Software sie auf dem Weg zum Geschäftserfolg unterstützen kann.

Nutzer gewinnen zunehmend Einfluss auf IT-Entscheider und viele Merkmale aus der Consumer-IT färben auf die Unternehmens-Software ab, erklärt Sage. Social Media hätte sich beispielsweise zu einem starken Wachstumsbereich entwickelt: 64 Prozent der Unternehmen halten soziale Funktionen für ziemlich oder sehr wichtig.

Dominiert wird die IT-Agenda nach wie vor durch die Cloud. 76 Prozent der Firmen denken darüber nach, künftig in cloudbasierte Software zu investieren. Dabei variiert die Bereitschaft von Land zu Land. Während die Portugiesen zu 92 Prozent einen Einstieg in die Cloud verfolgen, sind es in Frankreich nur 68 Prozent. In Deutschland ziehen 70 Prozent den künftigen Einsatz von Cloud-Lösungen in Betracht.

Erfolgsmessung

Alle europäischen Länder messen den Erfolg ihrer Software-Einführungen. Dabei bilden die Verfügbarkeit des Services und die Auswirkungen des Einsatzes auf das Unternehmen die beiden wichtigsten Maßstäbe. Die Deutschen sind dabei das Sorgenkind unter den befragten Mittelständlern: Mehr als jede zehnte Firma (zwölf Prozent) in der Bundesrepublik gab an, den Erfolg der eingeführten Technologie überhaupt nicht zu messen.

Weitere Ergebnisse der Studie:

27 Prozent der deutschen Mittelständler kaufen nur alle drei bis fünf Jahre Updates für ihre Software. Dabei liegt die Bundesrepublik mit 43 Prozent weit hinter dem europäischen Durchschnitt. Nur belgische Firmen investieren noch seltener in regelmäßige Aktualisierungen (26 Prozent).

Die Steigerung der Effizienz ist innerhalb des nächsten Jahres eine der beiden höchsten Prioritäten in den Unternehmen – insbesondere in UK (61 Prozent).

Deutsche und Portugiesen interessieren sich besonders für Eigenschaften wie Funktionalität, Verfügbarkeit und leichten Einsatz. Für 53 Prozent waren die Kosten der Software am wichtigsten.

49 Prozent der europäische Unternehmen nimmt an, im kommenden Jahr weniger als im vorherigen für Software auszugeben. 48 Prozent der deutschen Firmen glauben dagegen, dass sie in diesem Jahr mehr oder gleich viel in Software investieren werden wie im letzten Jahr.

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