HP Helion vereint Cloud-Dienste unter einem Dach Details zur HP OpenStack-Distribution unter der Marke „Helion“

Redakteur: Dr. Stefan Riedl

In den kommenden zwei Jahren plant HP in das bestehende Cloud-Portfolio über eine Milliarde US-Dollar in Produkte und Entwicklungsprojekte, Beratungsdienstleistungen sowie in die weltweite Verbreitung von HP Helion zu investieren. Hinter HP Helion steckt eine Palette an hybriden Cloud-Angeboten, die auf OpenStack-Technologie basieren.

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Milliarden-Investment: Mit Helion stärkt HP das Engagement für OpenStack-Technologie und hybride IT-Bereitstellungsmodelle.
Milliarden-Investment: Mit Helion stärkt HP das Engagement für OpenStack-Technologie und hybride IT-Bereitstellungsmodelle.
(Bild: HP)

HP macht damit eine OpenStack-Distributon auf, vergleichbar mit dem aus dem Linux-Umfeld bekannten Geschäftsmodell. Die Open-Source-Software dahinter ist in einer Community-Version kostenfrei zu haben. Geld wird mit Support und Produkten verdient. Einen 7x24-Support für Geschäftskunden mit einem entsprechend gebuchten Paket gibt es freilich nicht für umsonst. Die HP-Marke für OpenStack-basierende Cloud-Produkte lautet: Helion.

Cloud-Computing-Architektur

OpenStack ist eine freie Software für eine Cloud-Computing-Architektur. Markus Herber, Chief Technologist, HP EMEA, betonte, dass man so gesehen schlichtweg ein Teil der Community ist, die OpenStack vorantreibt.

Weitere große Namen hinter der Cloud-Architektur sind Rackspace, die NASA, Suse Linux, Dell, Canonical, Citrix, AMD, Intel, Red Hat und IBM. OpenStack ist unter einer Apache-Lizenz verfügbar. Das ist eine freie Software-Lizenz der Apache Software Foundation.

Keine HP-Hardware-Bindung

Wie Klaus Berle, Direktor Cloud Computing, HP Deutschland, erläuterte, sei man als Inkubator für OpenStack klar für Standardisierung und Offenheit. So sei das Helion-Portfolio freilich nicht an HP-Hardware gebunden. Berle machte aber auch keinen Hehl daraus, dass Hewlett-Packard mit einer Vielzahl an integrierten Lösungen im Bereich Server, Storage und Netzwerk auf den Markt kommen wird.

Milliardeninvestment

Hinter der Bekanntmachung von HP, in den kommenden zwei Jahren über eine Milliarde US-Dollar in Open-Source-basierte Cloud-Lösungen zu investieren, steckt im Wesentlichen der weitere Ausbau von auf OpenStack-Technologie basierenden Cloud-Lösungen für hybride IT-Umgebungen. So möchte HP mit Helion künftig ein einheitliches Portfolio an Hardware, Software und Services anbieten und Kunden dabei unterstützen, Arbeitslasten in hybriden Cloud-Umgebungen aufzubauen, zu verwalten und zu betreiben.

Einstieg in OpenStack

Hinter HP Helion steht eine Reihe neuer Cloud-Lösungen und Services, darunter HP Helion OpenStack Community Edition, eine kommerzielle OpenStack-Produktreihe, entwickelt, getestet und mit Support von HP. Die ab sofort verfügbare Community Edition ist eine kostenlose Version, mit der sich Machbarkeitsstudien, Pilotprojekte und einfache Produktiv-Arbeitslasten realisieren lassen.

Grundlage für Entwickler

Bei der HP Helion Development Platform handelt es sich um eine PaaS auf Grundlage der Open-Source-Plattform Cloud Foundry, mit der Anwendungen entwickelt und verwaltet werden können. Eine erste Preview-Version soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden.

Rechtliche Absicherung

Das HP OpenStack Technology Indemnification Program soll berechtigte Kunden, die den Code von HP Helion OpenStack nutzen, vor Ansprüchen Dritter wegen Verletzung von Patenten, geistigen Eigentumsrechten und Geschäftsgeheimnissen schützen. Nach Angaben von HP werden dabei Ansprüche abgedeckt, die sich auf den OpenStack-Code allein oder in Kombination mit einem Linux-Code beziehen.

Support-Unterstützung

Mit HP Helion OpenStack Professional Services gründet HP außerdem eine neue Beratungsabteilung, die Kunden bei der Planung, Umsetzung und Betrieb ihrer Cloud unterstützen.

Portfolioerweiterung

Die neuen Cloud-Produkte und -Services von HP Helion ergänzen das bestehende Portfolio an Hybrid-Cloud-Angeboten von HP. Darin enthalten ist die jüngst überarbeitete Cloud-Plattform HP Cloud-System, die Software HP Cloud Services Automation (CSA) für die Verwaltung hybrider IT-Umgebungen, HPs Managed Virtual Private Cloud sowie eine Reihe von Cloud-Beratungsservices.

Verfügbarkeit

Die auf Grundlage von HP Helion erhältlichen Cloud-Services stellt HP über sein weltweites Partner-Netzwerk oder auch über eigene Rechenzentren bereit. HP betreibt eigenen Angaben zufolge über 80 Rechenzentren in 27 Ländern. In den kommenden 18 Monaten plant HP, OpenStack-gestützte Cloud-Dienste in 20 Rechenzentren weltweit anzubieten. Partner im Programm „HP PartnerOne for Cloud“ werden ebenfalls OpenStack-basierte Cloud-Services bereitstellen und verkaufen können.

Technologiebeispiel

HP-Deutschland-Cloud-Chef, Klaus Berle, verdeutlichte die Bedeutung der hinter Helion steckenden OpenStack-Technologie am Beispiel eines Coca-Cola-Automaten: Früher wurden derlei Getränkeautomaten in gewissen Abständen vom Getränkelieferanten aufgesucht und Produkte aufgefüllt. Schon heute ist die Logistikkette dahinter geprägt von elektronischen Geschäftsprozessen, wenn beispielsweise via Internetanschluss gemeldet wird, dass ein Getränkefach bald leer sein und diese Meldung in Logistikprozessen berücksichtigt wird.

Schon an dieser Stelle werde eine skalierbare Infrastruktur benötigt, die Cloud-Services unterstütze. Aber sie müsse auch stark anpassbar sein, wenn neue Prozesse, wie die Bezahlung per Handy hinzukommen, was wiederum Geschäftsprozesse, Middleware und Applikationen beeinflusst.

Internet der Dinge

Allgemein gesprochen führe vor diesem Hintergrund der digitalisierten Wirtschaft an einem offenen Standard kein Weg vorbei, ist Berle überzeugt. Es geht bei OpenStack also auch um künftige Anwendungen im boomenden Technologiebereich des „Internets der Dinge“.

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