Wieso nicht einfach „Zusammenarbeit“? Buzzwort Collaboration und wohin die Reise geht

Autor / Redakteur: Annette Großer* / Jörg Steiss* / Elke Witmer-Goßner

Collaboration ist derzeit eines der IT-Buzzwords. Doch schaut man genauer hin, hat man es mit zahlreichen Definitionen zu tun – von Cloud Computing über Web Konferenzen bis hin zu gemeinsam genutzten Mindmaps und so weiter – die Liste ließe sich beliebig verlängern. Noch ist es schwierig, diesen Markt als eine Einheit zu betrachten.

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Dass Mitarbeiter im Gespräch bleiben, dafür sorgen auch Collaboration-Tools. Cloud und Mobilität sind hier die großen, neuen Herausforderungen.
Dass Mitarbeiter im Gespräch bleiben, dafür sorgen auch Collaboration-Tools. Cloud und Mobilität sind hier die großen, neuen Herausforderungen.
(© Franz Pfluegl - Fotolia.com)

Ja, dieser Anglizismus muss sein. Denn Collaboration meint mehr als Zusammenarbeit. Collaboration hat auch nichts mit der im Deutschen historisch negativ besetzten wörtlichen Übersetzung zu tun. Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Collaboration als „Zusammenarbeit eines Unternehmens mit seinen Kunden und Lieferanten unter Einsatz von modernen Informationstechnologien zur Integration von unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozessen“.

Es ist also eine institutionalisierte Form der Zusammenarbeit und es ist die Informationstechnologie, die aus Zusammenarbeit Collaboration werden lässt. Eine unüberschaubare Vielzahl an Software-Werkzeugen bietet Lösungen für die Kommunikation, Arbeitsprozesse, Dokumentenmanagement und vieles mehr, in und außerhalb der Cloud – sie alle nennen sich Collaboration-Tools.

Das Konzert der Tonangeber

Es sind also die vorhandenen Tools und die Marktmacht der jeweiligen Anbieter, die im Moment noch Ton angebend sind, wenn es um das Thema Collaboration geht. Wie bei vielen Megatrends ist es auch beim Thema Collaboration so, dass die Initiativen – und damit auch die Markttreiber – zunächst aus unterschiedlichen, voneinander abgegrenzten Aktionsfeldern kommen. Die Spezialisten für Dokumentenmanagement, die Hersteller von Projektmanagement-Werkzeugen, oder die Anbieter von Web-Konferenzen: Sie alle sprechen bei ihrer Lösung von „dem“ Collaboration-Tool und haben dabei doch häufig ganz unterschiedliche Konzepte im Kopf.

Unsere These ist: Collaboration ist das Zusammenspiel der genannten Konzepte. Erst das Zusammenwachsen der einzelnen Ausprägungen zu völlig neuen Produkten und Konzepten sowie deren gesamtheitliche Weiterentwicklung führen zur Etablierung neuer, großer Megatrends.

Denn das „Mega-Collaboration-Tool“ soll Daten und Informationen so aufbereiten, dass drei Anforderungen erfüllt werden. Erstens müssen die gesteckten Ziele erreicht werden; zweitens müssen geschäftskritische Entscheidungen gefällt werden können, und drittens muss das Collaboration-Tool effiziente und moderne Kommunikationskanäle bereit stellen. Mit einem solchermaßen integrierten Tool – und nur dann – lassen sich so auch wirklich Kosten reduzieren, Prozesse straffen und die Information und Kommunikation der Mitarbeiter verbessern.

Doch der Markt bewegt sich. Ein – bisher noch kleiner – Teil der bisherigen „Nischenanbieter“ haben die Zeichen der Zeit erkannt und ergänzen ihre Produkte, und das teilweise mit verblüffend einfachen und cleveren Lösungen. Einige neue Anbieter mit modernen, integrativen Konzepten drängen auf den Markt.

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