Die GaiaX-Implementierung Ab Sommer 2022: Gaia-X Federation Services

Von Ulrike Ostler |

Die Implementierungsphase der „Gaia-X Federation Services“ (GXFS) ist gestartet. Das heißt: Die Die Implementierungspartner T-Systems International, Daasi International, Bigchaindb, Fraunhofer Aisec, Ecsec und Xlab haben begonnen, die im vergangenen Jahr definierten technischen Spezifikationen umzusetzen.

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In Europa sollen die Daten unter der Herrschaft ihrer Nutzer beziehungsweise Erzeuger bleiben; daran arbeitet Gaia-X.
In Europa sollen die Daten unter der Herrschaft ihrer Nutzer beziehungsweise Erzeuger bleiben; daran arbeitet Gaia-X.
(Bild: gemeinfrei: Nina Garman / Pixabay )

Die EU strebt nach Autonomie, insbesondere nach ihrer eigenen Datenhoheit. In Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verantwortlich. Nun sind im Rahmen des BMWK Projektes und in Abstimmung mit der Gaia-X Aisbl (Association internationale sans but lucratif) wurden jetzt die Aufträge vergeben, um die technischen Spezifikationen umzusetzen.

Der zu entwickelnde Open-Source-Code steht über die Plattform Gitlab für alle einsehbar zur Verfügung. Die Implementierungsphase soll bereits gegen Mitte des Jahres abgeschlossen sein.

Im Einzelnen geht um die Implementierung folgende Aufgaben:

  • Authentifizierung und Autorisierung: Das übernehmen T-Systems International, Fraunhofer AISEC und Verimi.
  • Credential Management und Vertrauensdienste: Darum kümmert sich das Konsortium mit Daasi International und Vereign.
  • Kernfunktionen des Katalogs, Datenvertragsdienst, Datenaustauschprotokollierung: Das machen sich Bigchaindb mit Deltadao und Smart Control zu eigen.
  • Kontinuierliche Automatisierte Überwachung: Das ist Aufgabe des Fraunhofer AISEC.
  • Notarisierung: Hier kümmern sich Ecsec mit Spherity und MSG Systems.
  • Portal: Diesem nimmt sich die T-Systems International GmbH mit Ultra Tendency an.
  • Orchestrierung: Das wird für Xlab zur Beschäftigung.

Die Gaia-X Federation Services werden maßgeblich dazu beitragen, Daten- und Infrastrukturökosysteme miteinander zu verknüpfen und so das von Gaia-X angestrebte, föderierte Ökosystem ins Leben zu rufen. Ernst Stöckl-Pukall, Leiter des Referates Digitalisierung, Industrie 4.0 im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sagt: „Die Gaia-X Federation Services (GXFS) helfen, ein funktionierendes Gaia-X-Ökosystems aufzubauen. Durch die Entwicklung von Open-Source-Code für die Kernfunktionen der Dienste wird GXFS die nötigen Werkzeuge anbieten, um Gaia-X-Föderationen einsatzfähig zu machen.“

So werde Gaia-X das Versprechen erfüllen, Akteure zusammenzubringen, die Entwicklung der nächsten Generation der Dateninfrastruktur zu unterstützen und ein offenes, transparentes und sicheres digitales Ökosystem zu gestalten. Dies fördere die Souveränität der europäischen Digitalwirtschaft. „Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt dieses wichtige Projekt und die Arbeit, die im Rahmen von GXFS geleistet wird", setzt er hinzu.

Warum und wo ist das wichtig?

Andreas Weiss, Projektleiter GXFS und Geschäftsbereichsleiter digitale Geschäftsmodelle im eco - Verband der Internetwirtschaft e.V., erläutert, für welche Anwendungsfälle die Services wichtig sind. Die Softwaremodule würden Innovationen auf Basis gemeinsamer Datenräume ermöglichen. „In diesem Ökosystem teilen Teilnehmer Daten und Services souverän über sektorspezifische Datenräume hinweg. Alle Daten- und Service-Angebote sind transparent und die Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern, so genannte Lock-in-Effekte, werden reduziert.“

Auf der Basis von Open-Source sollen GXFS für spezialisierte Services unterschiedlicher Branchen zur Verfügung stehen. Anwendungsfälle seien beispielsweise dezentrale Verarbeitungsmechanismen für Datenprodukte und Datenservices in der Edge, etwa für die Smart City oder Smart Mobility.

Dafür sind eine kontinuierlich in Abstimmung mit der Gaia-X Aisbl aber Kommunikationsmaßnahmen erforderlich. Geplant sind beispielsweise Informations- und andere Veranstaltungen wie Hackathons und Workshops. Hintergrundwissen vermitteln White Paper, Studien und Broschüren.

Weiterführende Infos

Es erscheint eine Serie von Erklärvideos, die ein niedrigschwelliges Informationsangebot für die breite Öffentlichkeit bieten. Des Weiteren hält eine Blog-Reihe über Gaia-X sowie ein monatlicher Newsletter Interessierte auf dem Laufenden.

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