Trendstudie zur Zukunftssicherung des stationären Geschäftes 15 Strategie-Empfehlungen für den stationären Handel
Das Trendforschungsinstituts „2b Ahead Think-Tank“ hat eine Trendstudie zur Zukunft des stationären Handels veröffentlicht. Die Trendforscher prognostizieren, dass der Einzelhandel vor einem tiefgreifenden Wandel steht. Doch die Forscher rufen nicht nach Revolution. „Seien Sie skeptisch bei Trendstudien, die prognostizieren, dass sich Ihre Branche von heute auf morgen vollständig verändert“, schreiben sie.
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In der 62-seitigen Trendstudie zur Zukunft des stationären Handels des „2b Ahead Think-Tank“ wollen die Trendforscher „die wesentlichen strategischen Treiber für die Zukunft des Handels“ herausgearbeitet haben. Dazu wurden zunächst 25 – aus deren Sicht – wichtigsten Pilotprojekte des stationären Handels weltweit zusammengetragen (Seiten 14 bis 28 der Trendstudie).
Darunter zählen beispielsweise Projekte wie:
- QR-Code-Shopping an öffentlichen Orten
- Geschäftslokale als Orte für Informationsvermittlung und Weiterbildung
- Kaufempfehlungen von Freunden über Social Media
- Online einkaufen – abholen vor Ort
- Individuelle Rabatte für Kunden
Die Methode
Experten wurden mit diesen Pilotprojekten konfrontiert. Im Rahmen von qualitativen Experteninterviews wurden diese beschrieben, bewertet und in 15 zentrale Strategieempfehlungen zusammengefasst. Diese Empfehlungen benennen konkrete Schritte, die etablierte stationäre Händler in den kommenden Jahren gehen können, um ihr Geschäftsmodell der Zukunft aufzubauen.
Geschäftsmodelle anpassen
Nach Überzeugung der Trendforscher werde der herkömmliche Standardshop Schritt für Schritt verschwinden, dafür gewinnen Ladenflächen im Premiumbereich an Bedeutung. „Händler müssen selbst ihr bisheriges Geschäftsmodell angreifen, sonst verlieren sie die Macht über ihr eigenes Geschäft. Der stationäre Handel hat eine Zukunft – wenngleich sie anders aussieht als die Vergangenheit!“ so die Forscher.
In der Bildergalerie werden die 15 Strategie-Empfehlungen zusammengefasst.
Die Vorjahres-Studie
In Erweiterung der im Vorjahr veröffentlichten Trendstudie „Zukunft des Verkaufens“ untersuchten die Trendforscher in dieser Studie auch die wichtigsten Trends für Retail und Einzelhandel.
Während bei der Zukunftsstudie des Vorjahres noch ein genereller Blick auf die Entwicklung des Handels wurde, lag der Fokus der Zukunftsforscher diesmal auf den konkreten Zukunftsstrategien des stationären Handels: Wie können die stationären Händler, die Handelsketten, aber auch die Betreiber von Einkaufszentren und Malls auf die Angriffe der E-Commerce-Anbieter – die Trendforscher nennen „Amazon, Zalando & Co.“ – reagieren?
Projekte für die Zukunft
Von heute auf morgen werde sich die Welt des stationären Handels nicht ändern, schreiben die Autoren der Studie um Realismus bemüht. „Die meisten stationären Händler könnten ihre Geschäfte noch jahrelang fortführen. Zwar mit ständig sinkenden Umsätzen, aber immerhin!“, heißt es in einer Mitteilung.
Vielmehr solle die neue Trendstudie eine Einladung an die stationären Händler sein, parallel zum „langsam niedergehenden klassischen Geschäft“, in Form von Projekten neue Zukunftsansätze zu entwickeln und damit Schritt für Schritt mehr Umsatz zu machen, als im etablierten Geschäft wegbrechen werde. Zwei Hauptstrategien werden in der Studie benannt, die zwischen Economy- und Premium-Segment differenzieren.
Economy-Segment
Im Economy-Segment empfehlen die Trendforscher die weitgehende Verschmelzung des stationären Ladens mit digitalen Geräten und den Herangehensweisen des E-Commerce. Die zentrale Rolle dabei spiele das mit eigenen intelligenten Angeboten zu besetzende Handy-Display der Kunden. Zudem könne der stationäre Handel mit digitaler Technologie neue, lukrative aber bislang unbesetzte Verkaufsorte erschließen.
Premium-Segment
Im Premium-Segment wollen Kunden hingegen nicht das schnellste, kostengünstigste und rationalste Kaufergebnis, was zu anderen Strategien führe. Hier würden Kunden vielmehr durch den Verkaufsort und die gekauften Produkte ihre Identität ausdrücken wollen. Entsprechend empfehlen die Forscher für das Premium-Segment eine Strategie des „Identitätsmanagements“. Filialen sollen zu Ereignis-Orten werden. Dies bedeute nicht permanente Party und Konzerte, sondern das Schaffen eines Ortes, mit dem die Kunden ihrem eigenen Ego sowie ihren Communities beweisen könnten, dass sie zu einer bestimmten Identität zugehörig sind.
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